An den theoretisch-analytischen Teil des Seminars schließt über die Brücke der Expert:innen-Gespräche der zweite projektive Teil. Datenvisualisierung lassen sich im Gegensatz zur Datenrepräsentation als auch Projektionen von Modellen verstehen. Was Modelle sein können und wie sich aktiv in den Entwurfsprozess integrieren ist Thema dieser Sitzung.
Zentral für diese Sitzung ist das Konzept des Diagramms. Dadurch bietet sich nicht nur die Möglichkeit eine spezifische Bildgattung zu beschrieben, sondern auch die nicht-repräsentationalen Aspekte der Datengestaltung. Wie und was Diagramme ordnen, wird in dieser Sitzung besprochen, aber auch gestalterisch erprobt. So es ist das Ziel neben der Besprechung der Lektüre, existierende Visualisierungen, wie User Interfaces von Plattformen oder datenjournalistische Artefakte, auf ihre Modellgebung hin zu analysieren.

Collage von Paul Heinicker
Je nach Umfang des Seminar kann das eine kurze Übung von 20 Minuten darstellen, in der die Studierenden in Gruppen in schnellen iterativen Wegen ihre Visualisierung auswählen und dann auf involvierte Modelle hin befragen. Dies kann aber auch zu einer ganzen eigenen Sitzung erweitert werden, indem die Studierenden die analysierte Visualisierung dann „remodellieren“, indem ein bestimmter Aspekt neu und anders gestaltet werden soll, bspw. wie sähe das Spotify-UI aus, wenn es nicht um Klickzahlen, sondern andere Metriken geht?
Höfler, Carolin. 2019. „Modelle in Prozessen“. In: MAP #10 Bewegliche Architekturen – Architektur und Bewegung“. http://www.perfomap.de/map10/modellieren/modelle-in-prozessen.
Leeb, Susanne (Hg.). 2012. „Materialität der Diagramme: Kunst und Theorie“. Berlin: b_books.