Mediation

Die ''Mediation'' ist ein bewährtes Schlichtungsverfahren, bei dem ein neutraler Mediator die Beteiligten in einem Gespräch zu ihrer eigenen Lösung führt, sodass es nicht zu einem Gerichtsprozess kommen muss und beide Parteien schon vorher mit der Lösung einverstanden sind. (1)

Des Weiteren bedeutet Mediation Vermittlung und basiert auf Konstruktivität und Gemeinschaft, wobei ein möglichst herzlicher Umgang miteinander gepflegt wird. Es gibt eine dritte Person, die zwar nicht die Entscheidung über die Lösung fällt, aber beiden Parteien gleichermaßen neutral dabei hilft, eine Lösung zu finden. (2) 

Eine Mediation ist möglichst dann sinnvoll, wenn folgende Kriterien erfüllt sind: Beiden Seiten muss bewusst sein, dass ein Konflikt vorliegt. Bei der Lösungssuche sollten beide Seiten eine eher faire Lösung finden, damit ein teurer und langwieriger Rechtsstreit vermieden werden soll. Beide Parteien sollten hohe Motivation haben, um die Lösung des Konfliktes eigenverantwortlich zu erreichen. Die Bekanntschaft beider Seiten wäre auch wichtig und sollte auch in der Zukunft weiterhin in Kontakt bleiben. (4)


"Es liegt allein an uns, ob wir aus den vielen Steinen, die wir einander in den Weg legen, Mauern oder Brücken bauen." -Ernst Ferstl (5)


Dieses Zitat des österreichischen Schriftstellers Ernst Ferstl zeigt, dass es allein am Menschen liegt, was er mit den Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen, macht. Dies kann sowohl positiv, als auch negativ sein, zumal der Mensch sehr von seinen Gefühlen geleitet wird, mag es Angst, Hass, Mitleid oder Sonstiges sein. Diesem Zitat zufolge soll die Mediation als Brücke zwischen den Beteiligten dienen.


Geschichte und Entwicklung

Die Mediation lässt sich schon bereits im alten Ägypten und in vielen östlichen Kulturen zeigen. Mediatoren wurden eingesetzt, um Konflikte zwischen den Menschen zu lösen. In der frühgriechischen Zeit wurden auch durch Vermittlung Dritter Konfliktlösungen beigelegt. Zu dieser Zeit wählten die Bürger von Athen Solon zum Stadtoberhaupt, sowie zum Versöhner und Vermittler, um den drohenden Bürgerkrieg abzuwenden. In anderen geografischen Gebieten, wie Asien, hat die Lösung von Konflikten einen traditionell hohen Stellenwert, denn ein Ausbruch eines offenen Konflikts ist ein Zeichen mangelnder Bildung. Die Mediation ersetzt in China fast die Justiz bei der Lösung von sozialen, familiären oder betrieblichen Konflikten und wurde sogar in wichtigen chinesischen Wirtschaftsgesetzen als Konfliktlösung festgeschrieben. In Afrika kennen die Menschen eine Streitschlichtung ohne Gericht, in dem ein Streitschlichter eine Einigung zwischen  Stammesgesellschaften erarbeiten kann. Somit erleichtert sich ein weiteres Zusammenleben in den kleinen Gemeinschaften. In den USA wurden die ersten Mediationszentren von chinesischen Einwanderern im 19. Jahrhundert eingerichtet. Gegen Ende des 19. Jahrhundert wurden die gesetzlichen Grundlagen geschaffen, Mediation bei Arbeitskonflikten einzusetzen. Mittlerweile dient sie als Konfliktlösung sogar als Vorverfahren zur gerichtlichen Auseinandersetzung und ist fest im amerikanischen Rechtswesen und Wirtschaftsleben verankert. Bereits im Mittelalter gab es in Europa mediative Elemente bei Konfliktlösungen. Im Jahre 1648 wurde der venezianische Adlige und Diplomat Alvise Contarini als Mediator in Münster für Friedensverhandlungen eingesetzt und der Westfälische Frieden wurde abgeschlossen. Mediative Vermittlungen und Aussöhnung unter Ehepaaren waren auch vor der Französischen Revolution bekannt, sowie die Schaffung von Schlichtungsstellen für wirtschaftliche Streitigkeiten in England. Seit dem Ende der 70er Jahre nahm die Mediation auch in Deutschland einen größeren Stellenwert. Erst wurde sie in Familien- und Scheidungskonflikten eingesetzt. Mittlerweile findet sie auch in vielen Bereichen des gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Lebens statt. Demzufolge werden an vielen Schulen Projekte angeboten, um Streitschlichter auszubilden, die als Konfliktlöser für Streitigkeiten unter Schülern eingesetzt werden.(3)


Verschiedene Arten von Mediatoren

Mediatoren sind in verschiedenen Bereichen des Lebens vertreten, wie zum Beispiel als

* Familie - Familienmediator

* Ehe / Scheidung - Familienmediator

* Erbschaft - Je nach Schwerpunkt Familienmediator oder Wirtschaftsmediator

* Nachfolgeregelung - Wirtschaftsmediator

* Wirtschaft - Wirtschaftsmediator

* Bau - Baumediator

* Software - IT-Mediator

* Telekommunikation - IT Mediator

* Informationstechnik oder EDV - IT Mediator

* Umwelt - Umweltmediator

* Nachbarschaft

* Täter/Opfer Ausgleich

Dies ist eine Liste von verschiedenen Bezeichnungen und Spezialisierungen von Mediatoren, zumal Konflikte aus verschiedensten Bereichen auftreten können, die mithilfe eines Mediators gelöst werden.

Der ''Familienmediator'' wird eingeschaltet, wenn es Probleme innerhalb des Familiensystems gibt. Dies könnten unterschiedliche Gründe sein, worunter neben generellen Familienproblemen auch die Ehe/Scheidung und das Erbrecht fallen. 

Für das Erbrecht kann aber auch ein ''Wirtschaftsmediator'' eingeschaltet werden. Dieser hat auch andere Gebiete, in den er spezialisiert ist, wie zum Beispiel die Nachfolgeregelung oder generelle Probleme, die unter den Zweig ‚Wirtschaft‘ fallen.

Für Probleme bei dem Bau, ob an der Baustelle oder im Büro, wird der ''Baumediator'' benötigt.

Der ''IT-Mediator'' hat auch einige Themengebiete, in denen er aktiv werden kann, die von Software-Problemen hin zur Telekommunikation und Informationstechnik oder EDV reichen.

Der ''Umweltmediator'' ist für Probleme der Umwelt zuständig. 

Aber nicht jeder Mediator muss spezialisiert sein, da manche entstehenden Konflikte nicht unter eine Kategorie geordnet werden können. Diese wären zum Beispiel Nachbarschaftsstreitigkeiten oder Konflikte, in denen der „Täter/Opfer-Ausgleich“ stattfinden müsste, da beide Parteien sich jeweils benachteiligt fühlen.(7)


Ausbildungswege

Für gewöhnlich erfolgt die Ausbildung des Mediators berufsbegleitend. Die Voraussetzung für diese Ausbildung ist je nach Institut divers.

Am 26.07.2012 wurde ein Mediationsgesetz eingeführt, in welchem durch die Regelung zu diesem Berufsfeld auf eine erste gesetzliche Basis abgesetzt worden ist. Die Berufsbezeichnung des Mediators ist zwar immer noch nicht geschützt, aber durch das Mediationsgesetz wird die Bezeichnung „Zertifizierter Mediationsgesetz“ eingeführt. Auf die in der Begründung zum Gesetzentwurf aufgeführten Anforderungen haben viele Ausbildungsinstitute an eine qualifizierte Ausbildung zum zertifizierten Mediator gemäß §5 und § 6 des Mediationsgesetzes reagiert und ihre Ausbildung entsprechend darauf ausgerichtet. 

Einige Institute, die Mediatoren ausbilden, bilden lediglich Akademiker mit juristischem, psychologischem, pädagogischen oder sozialen Grundberuf aus, andere akzeptieren alle Berufsrichtungen. Eine klare Eingangsvoraussetzung gibt es nicht, die Voraussetzungen variieren bei den jeweiligen Ausbildungsinstituten. 

In Deutschland werden von über 100 Ausbildungsinstituten die Ausbildung zur Mediation angeboten. Für eine qualifizierte Ausbildung muss man in der Regel zwischen 2.000€ - 8.000€ zahlen.


Einige Institute, die Mediatoren ausbilden:

Mediation in Diversity

Zweisicht

Im Konsens - Mediation und Diversity 

Eine Mediationsausbildung kann zwischen 50 Stunden und mehr als 300 Stunden schwanken. Die Orientierung dieser Angaben werden durch zwei Maßnahmen erleichtert.

1. Im Mediationsgesetz ist die Rede von einer Mindestzeit von 120 Stunden für den zertifizierten Mediator (gemäß §5/§6 Mediationsgesetz). 

2. Heute werden von den großen Bundesverbänden Mediatoren/innen ab einem Umfang von 200 Stunden zertifiziert. 


Die Ausbildung findet gewöhnlich berufsbegleitend statt, normalerweise über mehrere Wochenenden oder Wochenrandtermine innerhalb von 12-18 Monaten. 

Innerhalb der Ausbildung wird am meisten die praktische Erfahrung berücksichtigt, die durch Rollenspiele gewonnen werden können. Auch Supervision und Hospitationen können innerhalb der Ausbildung liegen.(8)


 Wo werden Mediatoren gebraucht?

Wie schon zuvor erwähnt, werden Mediatoren oft in der Wirtschaft, bei Streitigkeiten zwischen Nachbarn, bei Trennungen und Scheidungen, in Kindergärten und Schulen, aber auch in Kirchengemeinden und übergeordneten Gremien gebraucht, da es häufig Konflikte zwischen einzelnen Mitwirkenden im Gesamtverband gibt. Somit werden immer mehr im kirchlichen Bereich Mediatoren eingesetzt, damit Konflikte zu ihren Lösungen kommen. Dazu können verschiedene Situationen Grund genug sein, um einen Mediator einzuschalten für eine faire Lösung des Konflikts. 

Beispiele für Situationen, in denen eine Mediation denkbar ist: 

Dies kann innerhalb der Kirchengemeinde sein, wenn man sich als Ehrenamtlicher in einer Gemeinde nicht ganz eingebunden fühlt und immer noch der Meinung ist eine Außenseiterrolle einzunehmen. Oder, wenn es Streitigkeiten zwischen Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen gibt in der Gemeinde. 

Auch andere Probleme, wie zum Beispiel, wenn es zwischen dem Organisten und dem Mesner nicht harmoniert. Aber auch Nachbarschaftsprobleme werden mithilfe der Mediation gelöst, wenn zum Beispiel die Jugendgruppe mit den Anwohnern der Gegend Zoff hat. 

Auch können Auseinandersetzungen zwischen dem Pfarrer und Kindergartenteam vorkommen. Solche und ähnliche Probleme können immer wieder auftauchen, weswegen mediative Hilfe sehr angebracht zu sein scheint, damit es zu einer friedlichen und auch zufrieden stellenden Lösung kommen kann.(9)


Wie kommt man in Kontakt mit Mediatoren?

Die Mediation ist ein Gebiet, in dem es viele Vereine und Verbände gibt. Diese können sehr unterschiedliche Bezeichnungen haben, dazu ein paar Beispiele:

Arbeitsgemeinschaft Mediation im Deutschen Anwalt Verein;

Bundes-Arbeitsgemeinschaft für Familien-Mediation e.V. (BAFM); 

Bundesverband für Mediation in Wirtschaft und Arbeitswelt e.V. (BMWA); 

Deutsche Gesellschaft für Mediation e.V. 

Es gibt aber auch viele, die selbstständig und in der eigenen Praxis tätig sind. Solche, aber auch welche, die in Verbänden oder Vereinen tätig sind, kann man auch in einer Mediatoren-Application namens „Mediator“ finden, die Mediatoren im Umkreis anzeigt, wobei man auch eine Eingrenzung durch zum Beispiel die jeweilige Fachlichkeit, den Hochschulabschluss, die Mitglied in Verbänden etc. vornehmen kann. Somit ist für jedes Problem die passende Fachkraft gefunden.(10)


Verlauf einer Mediation 

Mediation










Die Mediation gilt als ein strukturierter Kommunikationsprozess, der sich wie folgt in aufeinander aufbauenden Phasen untergliedert, wobei auch beachten ist, dass diese auch zusammengefasst werden können je nach Funktion und ihrer Rolle während des Mediationsprozesses: <br />

Die Funktion der Phasen I bis III sind die Klärung von Informationen und die Bildung einer Basis, damit ein tiefes gegenseitiges Verständnis herrscht, damit anfängliche Spannungen verhindert werden.

Eine gemeinsame Lösung wird in den Phasen IV bis VI gesucht. Einen „rechtlichen Rahmen“ für den Prozess stellen die Phasen I und VI als Vereinbarung Phasen dar. 


Die einzelnen Phasen:

Phase I – Vorbereitung, Einführung, Erklärung, Vereinbarung

Als erstes macht der Mediator den Parteien das Verfahren bekannt, wie auch die Vorteile, und erklärt dessen eigene Rolle. Eine vertrauensvolle Gesprächsatmosphäre wird für die Beteiligten vom Mediator gestaltet, die für sie eine Einlassung auf den weiteren Prozess ermöglicht. In dieser Phase wird eine Entscheidung von den Parteien über das Verfahren getroffen und schließlich ein Mediationsvertrag mit Honorarvereinbarung abgeschlossen, wo auch das Einverständnis der Umgangsformen zu den für die Mediation verbindlich sind erfolgen. 


Phase II – Informations– und Themensammlung

Hier werden beide Seiten vom Mediator nach ihrem Anliegen befragt. Beide Betroffenen haben die dieselbe Chance, ihre jeweilige Meinung der Auseinandersitzung zu erläutern. Währenddessen werden im jeweiligen Fall all die gewollten Themen von den Medianten (Klienten) zusammengetragen. Der Mediator prüft daraufhin, ob die Aussagen ganz und fehlerfrei verstanden werden können und trägt die Anhaltspunkte zusammen mit den Parteien zusammen. 


Phase III – Bedürfnis- und Interessenklärung

In dieser Phase werden die Interessen, Anliegen, Bedürfnisse, Wünsche und Ziele der Parteien, die hinter dem Konflikt liegen, gefunden.

Durch zielbewusste Fragen, durch die die Parteien die Hintergründe ihres Konfliktes verstehen, unterstützt der Mediator den Medianten. Währenddessen erfolgt eine Zuordnung der eigentlichen Standpunkte und Sichtweisen zu den ursprünglichen Bedürfnissen, hinsichtlich der zuvor erkannten Themen. 


Phase IV- Kreative Ideensuche, Bildung von Lösungsoptionen

Hier werden in einer Denkrunde Lösungsvorschläge für die in Phase 3 gefundenen Themen und aufeinanderprallenden Bedürfnissen zusammengetragen. Die Pflicht des Mediators ist es währenddessen, die Medianten zu unterstützen und eine Lösung zu finden, ihren Blick zu weiten und die Kreativität anzuspornen. Dabei schlägt der Mediator keine eigenen Lösungen vor und bei den einzelnen Ideen der Parteien stimmt er auch nicht zu. 


Phase V- Bewertung und Auswahl der Lösungsoptionen

In dieser Phase leitet der Mediator eine Auswertung und Auswahl der generell denkbaren Lösungen durch die Medianten, die auf Basis der bisherigen Arbeit zustande kam, um den ermittelten Bedürfnissen gerecht zu werden und realistische Handlungsalternativen zu bilden. Durch die Auswahl kann man eine möglichst konkrete und nachhaltige Lösung, in der beide Seiten profitieren, erreichen. 


Phase VI – Mediationsvereinbarung Machtbarkeitsvereinbarung, Umsetzung

Die beiden Medianten entwickeln zum Schluss des Verfahrens zusammen mit dem Mediator einvernehmlich Maßnahmen, die von den beiden Parteien als befriedigend empfunden werden und diese in einer Lösungsvereinbarung verschriftlichen. Beide Medianten tragen die gleiche Verantwortung für diese Lösung und die Rolle des Mediators ist keine Schiedsrichter oder Entscheiderrolle, da die Parteien für sich selbst die Entscheidung treffen, ob die erarbeitete Lösungsmöglichkeiten für sie befriedigend sind, und vereinbaren diese gegenseitig. (11)


Fallbeispiel

Um den Bezug zwischen Mediation und Religionswissenschaft herstellen zu können, bietet sich dieses Fallbeispiel. Die Situation erfolgte in der Schweiz. 

Im Jahre 2006 reicht eine albanisch geprägte Islamische Glaubensgemeinschaft ein Gesuch bei der Baukommission ein, für eine Vergrößerung des Gebetsraumes und einem Bau eines Minaretts. Die Anwohner, sowie Freikirchen und Mitglieder der rechten Parteien sind gegen dieses Baugesuch und reichen 76 Einsprachen ein, erfassen Lesebriefe, organisieren Demonstrationen und lancieren eine Petition, welche gegen diesen Bau sprechen. Beide Parteien haben versucht, auf rechtlichem Wege eine Lösung zu finden, jedoch behandelt dieser Weg nur die Frage nach dem Bauprojekt, worauf die Islamische Gemeinde ein Recht zu hat.

Zu Beginn macht der Mediator beiden Seiten das Verfahren der Mediation klar, um eine vertrauensvolle Gesprächsatmosphäre einzuleiten und überprüft die Aussagen und Meinungen beider Seiten, wie es bei Phase I und II zur Einleitung dient. Die Mediation schafft es in der Situation, die sozialen Fragen aufzugreifen. Entsprechend der Phase III zu Bedürfnis- und Interessenklärung, werden von beiden Seiten Interessen, Anliegen, Wünsche und Ziele gesucht. In diesem Fall handelt es sich um die Ängste vor einem Vormarsch des Islam und die daraus hervorgehenden Wert- und Identitätskonflikte. Beide Konfliktparteien fürchten sich vor einem Verlust ihrer Identität. Das heißt, sie haben das gleiche Interesse und zwar die Wahrung ihrer kulturellen und religiösen Identität. Somit kann der Mediator sich auf religiös- und kulturbezogene Aspekte konzentrieren und als Vermittler die Ängste und Überzeugungen herausarbeiten, um die Positionen der Konfliktparteien gegenseitig näher zu bringen. Dies gelingt bezüglich der Phase IV, in dem nach kreative Ideen und Lösungsvorschläge gesucht und zusammengetragen wird. 

Entsprechend der Phasen V und VI der Mediation, in dem die ausgewählten Lösungsoptionen der ermittelten Bedürfnisse gerecht entgegenkommen und beide Seiten mit dem Mediator zusammen einvernehmliche Maßnahmen als Lösungsmöglichkeiten umsetzen, erfolgt so die Lösung der islamischen Glaubensgemeinschaft die Bewilligungserlaubnis zum Bau der Minarette. Die Minarett-Gegner erhalten gleichzeitig ein Instrument, mit welchem auf ihre Angst eingegangen werden kann. Somit können verschiedene Veranstaltungen stattfinden, bei denen Muslime sowohl Nichtmuslime begegnen können und in Kontakt treten können, um gegenseitiges Vertrauen aufzubauen. Somit kann die Angst vor radikal-islamischen Strömungen bekämpft werden und beide Konfliktparteien bewahren ihre kulturellen und religiösen Identitäten.(12) 

Mediation ist ein sinnvoller Weg rechtliche Ausgaben zu vermeiden, denn statt teure Gerichtsverfahren und lange Rechtsstreitereien kann das Problem mit Mediatoren eher gelöst werden.


Die Religionswissenschaft in der Mediation

Was bringt ein Religionswissenschaftler mit?

Da in der Gegenwart Multikulturalität herrscht, werden Experten benötigt, die über fremdes Kulturgut, Informationen objektiv und sachlich vermitteln können. Da es dabei um „Religionen -Wissen“ im Kontext der jeweiligen Geschichte der Religion in ihrer Umgebung zu analysieren geht, sind diese durch Vergleiche und hermeneutische Interpretationen anderen verständlich zu machen.

So können und sollen Religionswissenschaftler als interkultureller Mediator agieren.(13)


Was fehlt dem Religionswissenschaftler?

Nach dem Rechtsdienstleistungsgesetz ist eine rechtliche Beratung nur Rechtsanwälten erlaubt.

Einem Mediator ohne solch eine Ausbildung ist es daher nicht gestattet, ein Rechtsrat zu erteilen.(14)


---

Einzelnachweise

(1) http://www.mediation-aalen.de/was-ist-mediation

(2) http://www.mediation.de/mediation/wasistmediation

(3) http://www.geschichte-der-mediation.de/hp5/Geschichte-der-Mediation.htm

(4) http://www.mediation.de/mediation/mediationsinnvoll

(5) http://www.mediation-aalen.de/mediator-als-bruecke/

(6) Längsfeld, Alexander (2015): Anwaltspflichten und Mediation, Berlin.

(7) http://www.mediation.de/mediation/mediationgeeignet

(8) http://www.mediation.de/mediation/mediationgeeignet

(9) http://www.arbeitsstelle-kokon.de/node/81

(10) http://www.mediation.de/mediation/mediator-finden

(11) http://www.rechtsanwalt-zenetti.de/der-ablauf-einer-mediation.176.html

(12) Tanner, Matthias (2009): Streit um das Minarett: Zusammenleben in der religiös pluralistischen Gesellschaft, Teologischer Verlag, Zürich.

(13) Stephan Conermann (Hg):Was ist Kulturwissenschaft? Transcript Verlag. Bielefeld 2012, S.191

(14) Katja Ihde: Mediation. Heufe. Freiburg 2012.


---

Literatur

* Längsfeld, Alexander (2015): Anwaltspflichten und Mediation, Berlin.

* Nagel, Alexander-Kenneth (2011): Zu den (In-)Kompetenzen von Religionswissenschaftler, in: „Und was machst du später damit?, hrsg. Von Patrick Diemling, Juri Westerman.  Peter Lang Gmbh,   Frankfurt am Main.

* Rabe, Christine S. (2014): Mediation.

* Tanner, Matthias (2009): Streit um das Minarett: Zusammenleben in der religiös pluralistischen 

  Gesellschaft, Theologischer Verlag, Zürich.


Weblinks

* http://new-elibrary.duncker-humblot.de/Viewer2.0/pdfviewer/index/viewer?isbn=9783428545704&access=56c1d7f5ea1c449021a0733a826db9b3&code=fa11cea493022e6d846b8974d49caf9a&q=&lang=de&key=&page=U1&label=&prodId=43608&hash=40055a3018fb3e84c9a816b775d7197d&token=40055a3018fb3e84c9a816b775d7197d&timestamp=fa11cea493022e6d846b8974d49caf9a

* http://www.mediation-aalen.de/mediator-als-bruecke/ (letzter Zugriff: 03.06.2016)

* http://www.mediation.de/mediation/wasistmediation

* http://www.ewi-psy.fu-berlin.de/einrichtungen/arbeitsbereiche/arbpsych/media/lehre/ws0708/12672/harvard_konzept.pdf

* http://www.geschichte-der-mediation.de/hp5/Geschichte-der-Mediation.htm