Veranstaltungsmanagement

Das Wort „Veranstaltungsmanagement“ besteht aus zwei Worten. Eine Veranstaltung definiert sich wie folgt: „Ereignisse aller Art, die durch Inszenierung, Interaktion zwischen Ausrichter, Teilnehmer und Dienstleistern sowie multisensorischen Ansprache erlebnisorientierte Kommunikationsbotschaften an die Zielgruppe herantragen. Der Begriff Veranstaltung bezeichnet ein organisiertes, zweckbestimmtes, zeitlich begrenztes Ereignis, an dem eine Gruppe von Menschen vor Ort und/oder über Medien teilnimmt.“1 Das Management hat zwei Bedeutungsvarianten: 1) Management im funktionalen Sinn, d.h. Beschreibung der Prozesse und Funktionen, die in arbeitsteiligen Organisationen notwendig werden, wie Planung, Organisation, Prüfung und Kontrolle. 2) Management im institutionellen Sinn, d.h. Beschreibung der Personen oder Personengruppen, die Managementaufgaben wahrnehmen, ihrer Tätigkeiten und Rollen.2

Veranstaltungsmanagement in seiner Breite [Bearbeiten]

Durch die vorhergegangenen Definitionen erkennt man die Vielschichtigkeit von Veranstaltungen und Management.

Eventmanagement

Das Eventmanagement bezeichnet alle Veranstaltungen von der privaten Geburtstagsfeier über das öffentliche Rockkonzert bis hin zur geschäftlichen Tagung oder einem wissenschaftlichen Kongress. Es benennt also Ereignisse, die möglichst viele Menschen zusammenbringen und Botschaften verbreiten sollen. Früher wurden Events fast nur zum Zweck von sportlichen Wettkämpfen oder politischer Propaganda organisiert. Die Anforderungen an Eventmanager sind heute weitaus höher als in der Vergangenheit. Heutzutage erwartet man strategische und organisatorische Kompetenzen von den Eventmanagern. Die Wirtschaft und die Religion entdecken den Nutzen und den Wert professioneller Veranstaltungen, um ihre Ziele zu erreichen. Events können mit ihrer emotionalen Wirkung bestehende menschliche Beziehungen pflegen und interne Kommunikationswege vereinfachen.3 Die Aufgaben des Eventmanagements sind sehr vielfältig und decken viele Bereiche ab. Zusammengesetzt sind diese vier Bereiche aus Strategie, Kreativität, Logistik und Verwaltung. Der Eventmanager allein kann hier nichts durchführen. Hierfür hat er meist ein Team und Mitarbeiter. Hier liegt der Unterschied in der Arbeitskraft. Diese sind meist als Unterstützung eingestellt und sind keine Kooperationpartner wie bei den freiberuflichen Eventmanager. Sie arbeiten mit diesen Kooperationspartnern wie Rechtsanwälten, Projektentwicklern, Personaldienstleistern und/oder verschiedenen Institutionen zusammen, um die optimale Durchführung der Aufgaben zu gewährleisten.4 An Beispielen wie das Holi-Festival kann man den Eventmanager mit religiösen Veranstaltungen in Verbindung bringen. Das traditionelle Holi-Festival5 kommt ursprünglich aus Indien. Alle Schranken durch Kasten, Geschlecht und Alter werden aufgehoben. Heute hat sich diese Tradition zu einer kommerziellen Veranstaltung entwickelt.6


Tourismusmanagement

Die Tourismusindustrie gehört zu einem der erfolgreichsten Wirtschaftszweige weltweit. In Zeiten einer voranschreitenden Globalisierung wird der Bedarf nach maßgefertigten Reiseangeboten für Unternehmen immer größer. Zudem steigen auch die Anforderungen der Verbraucher an Privaturlaube. Nicht nur das wachsende ökologische Bewusstsein führt daher zu zahlreichen Neuerungen, sondern auch die traditionelle Buchung in Reisebüros bleibt auf der Strecke. Die Onlinedienste stellen einen Teil der Tourismusbranche vor neue Herausforderungen. Eine individuelle Ausbildung von Experten für den Managementnachwuchs ist daher elementar, denn der Druck auf wirtschaftliche Unternehmenserfolge ist im Tourismusbereich noch sehr hoch, als in anderen Wirtschaftsbranchen. Zum Tourismusmanagement gehören viele Tätigkeiten, die darauf zielen, diese touristischen Leistungen anzubieten und auch weiterzuentwickeln. Das Tourismusmanagement bezeichnet die Führungsaufgaben in betriebs-, verbands- und gebietskörperschaftlichen Organisationen, die Leistungen für potenzielle Nachfrager von touristischen Leistungen vermarkten. Sie sind verantwortlich für die kontinuierliche Kontrolle und Verbesserung der touristischen Konzepte und Geschäftsmodelle, das Kreieren neuer Strategien für die verschiedenen Märkte, sowie für die Entwicklung neuer Ertragsmodelle, die Einbeziehung neuer Kommunikationsmittel und Wege in das Unternehmen. Die Bandbreite an Beschäftigungsmöglichkeiten ist dabei sehr hoch. Je nach Schwerpunkt und der persönlichen Interessen ergeben sich viele unterschiedliche Einsatzgebiete in Hotels, bei Fluggesellschaften oder Reiseveranstaltern. Schließlich ergeben sich in vielen Kategorien internationale Einstiegsmöglichkeiten.7

Kulturmanagement [Bearbeiten]

Siehe hierzu auch den ausführlichen Artikel Kulturmanagement
„Als Kulturmanagement bezeichnet man alle Steuerungen zur Erstellung und Sicherung von Leistungen in arbeitsteiligen Kulturbetrieben, die sich in einer komplexen und veränderbaren Umwelt abspielen und die auf Austauschbeziehungen zwischen Anbietern und Nutzern ausgerichtet sind.“8
Bei der Vielfältigkeit der Kulturen ist es schwierig, einen Standard im Organisieren von Veranstaltungen festzusetzen. Wichtiger ist es allerdings, diese Divergenzen zur Kenntnis zu nehmen und auf unterschiedliche Art und Weise anwenden zu können.9 Der Betrieb, die Wirtschaft und die Politik stehen im Zusammenhang mit dem Berufsfeld des Kulturmanagements. Die Berufsbereiche in denen das Kulturmanagement Anwendung findet sind führende Positionen in Kulturbetrieben, im Marketing, der Öffentlichkeitsarbeit, Verwaltung und Kulturvermittlung, Stadt-, Landes-und Staatstheater, Staatliche Behörden und privatrechtliche gemeinnützige Kultureinrichtungen.10

Religionswissenschaftliche Kompetenzen

Für den Arbeitsbereich des Kulturmanagers sind folgende Kompetenzen bedeutsam: Besonders wichtig ist die Vermittlung von disziplinübergreifendem und wissenschaftlichem Arbeiten. Die Kompetenz der Informationsbeschaffung, d. h. die Materialbeschaffung ist ebenso essentiell. Man eignet sich weiterhin die Moderation sowie Präsentation von Inhalten an. Interkulturelle Kompetenzen, Teamfähigkeit und Fremdsprachen erleichtern ebenso den Arbeitsalltag des Kulturmanagers.11


Nicht erworbene Kompetenzen

Das Grundlagenwissen des Kulturmanagers ist das wichtigste für die Ausübung des Berufs. Diese werden z.B. anteilmäßig ininem religionswissenschaftlichen Studium erworben. In diesem Studium nicht erworbene, aber für den Beruf des Kulturmanagers wichtige Kompetenzen, sind unter anderem wirtschaftswissenschaftliche Grundlagen, also bspw. Kalkulation und Kostenrechnung, Statistik, Budgetierung und Controlling. Weiter fehlen die rechtswissenschaftlichen Grundlagen, wie die Rechtsformen mit ihren Rechtsfolgen und den Umgang mit Behörden, Agenturen und Künstlern und letztlich ebenfalls die Grundlagen angewandter Informatik. Diese letzten Fähigkeiten können in Kursen zum Umgang Datenbankmanagement-Systemen erworben werden.12


Zugangsmöglichkeiten

Einstiegsmöglichkeiten in dieses Berufsfeld ergeben sich durch Praktika13, durch eine Ausbildung, Nebenjobs und Ferienjobs14, Fernstudiengänge oder Traineeprogramme. Über weiterführende Seiten mit Informationsangeboten, wie Absolventa15 oder Stepstone16, hat man die Möglichkeit, den Beruf des Kulturmanagers aufzunehmen.


Literaturverzeichnis [Bearbeiten]

Benedixen, Peter: Einführung in das Kultur- und Kunstmanagement. 4. Auflage. Wiesbaden 2011.

Blumenreich, Ulrike (Hrsg.): Studium – Arbeitsmarkt – Kultur. Ergebnisse des Forschungsprojektes. Band 70. Bonn 2012.

Bütter, M. et. al.: Grundfragen der Religionsgeographie. Berlin 1985.

Habich, Isa: Touristische Aus-und Weiterbildungsmöglichkeiten in Deutschland. In: Seitz, Erwin/ Wolf, Jakob (Hrsg.): Tourismusmanagement und –marketing. Landsberg/Lech 1991, S. 277-291.

Heinrichs, Werner und Armin Klein: Kulturmanagement von A-Z. 600 Begriffe für Studium und Beruf. DTV, München 2001.

Henschel, Oliver: Lexikon Eventmanagement. Strategie, Kreativität, Logistik, Verwaltung. 2. Auflage. Berlin 2010.

Klein, Armin (Hrsg.): Kompendium Kulturmanagement. Handbuch für das Studium und Praxis. München 2004.

Nickel, Oliver: Eventmarketing. Grundlagen und Erfolgsbeispiele. 2. Auflage. München 2007.

Schulz, Gabriele/ Zimmermann, Olaf/ Hufnagel, Rainer: Arbeitsmarkt Kultur. Zur wirtschaftlichen und sozialen Lage in Kulturberufen. Berlin 2013.

Staehle, Wolfgang (Hrsg.): Management. Eine verhaltenswissenschaftliche Perspektive. 8. Auflage. überarb. von Peter Conrad, Jörg Sydow. München 1999.


Weblinks [Bearbeiten]

http://www.kulturmanagement.net/stellenmarkt/prm/43/0/index.html

http://www.tourismus-studieren.de/das-tourismus-studium/was-ist-tourismusmanagement/

http://www.eventmanagement-studieren.de/

http://www.eventmanagement-studium.eu/

http://www.grenzgang.de/content.php?seite=seiten%2Fjobs_de.php

http://www.goethe.de/ges/prj/ken/qua/kum/moo/de14421822.htm

http://www.tuisa.de/neu/index.php/events

http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/event-veranstaltung.html


Einzelnachweise [Bearbeiten]

1. Springer Gabler Verlag (Hrsg.): Gabler Wirtschaftslexikon, Stichwort: Event-Management

2. Staehle, Wolfgang (Hrsg.): Management. Eine verhaltenswissenschaftliche Perspektive. 8. Auflage. überarb. von Peter Conrad, Jörg Sydow. München 1999, S.71ff.

3. Vgl. Springer Gabler Verlag (Hrsg.): Gabler Wirtschaftslexikon, Stichwort: Event-Management

4. Henschel, Oliver: Lexikon Eventmanagement. Strategie, Kreativität, Logistik, Verwaltung. 2. Auflage. Berlin 2010, S. 6f.

5. http://www.holifestival.org/tradition-of-holi.html

6. http://holifestival.com/de/de/index

7. Habich, Isa: Touristische Aus-und Weiterbildungsmöglichkeiten in Deutschland. In: Seitz, Erwin/ Wolf, Jakob (Hrsg.): Tourismusmanagement und –marketing. Landsberg/Lech 1991, S. 277-291, hier: S. 285f.

8. Heinrichs, Werner und Klein, Armin: Kulturmanagement von A-Z. 600 Begriffe für Studium und Beruf. DTV, München 2001, S. 193.

9. Klein, Armin (Hrsg.): Kompendium Kulturmanagement. Handbuch für das Studium und Praxis. München 2004, S. 2.

10. Schulz, Gabriele/ Zimmermann, Olaf/ Hufnagel, Rainer: Arbeitsmarkt Kultur. Zur wirtschaftlichen und sozialen Lage in Kulturberufen. Berlin 2013.

11. Blumenreich, Ulrike (Hrsg.): Studium – Arbeitsmarkt – Kultur. Ergebnisse des Forschungsprojektes. Band 70. Bonn 2012, S. 27.

12. Benedixen, Peter: Einführung in das Kultur- und Kunstmanagement. 4. Auflage. Wiesbaden 2011, S. 354-361.

13. http://www.ruhr-uni-bochum.de/careerservice/onlineangebot_praktikumsboersen.html

14. http://www.stellenwerk-bochum.de/jobs-finden/private-jobangebote.html

15. https://www.absolventa.de/

16. https://www.stepstone.de/