Was mache ich in der Präsenzphase?

Was mache ich in der Präsenzphase?

de Lena Deborah Liefke -
Número de respuestas: 2

Für Lehrende ohne Vorerfahrungen mit dem ICM stellt die Umgestaltung der Präsenzphase sicherlich die größte Herausforderung dar. Wenn der klassische Lehrervortrag entfällt und dadurch viel Zeit geschaffen wird, ist man unweigerlich mit der Frage konfrontiert, wie man diese Zeit sinnvoll nutzt. Im hiesigen Kurs werden einige Möglichkeiten vorgestellt, wie die Präsenzsitzungen durch die Diskussion von weiterführenden Fragestellungen, der Bearbeitung von Fallbeispielen in Gruppen oder interaktive Übungen effektiv gestaltet werden können. 

Da jede Lehrveranstaltung jedoch individuelle Anforderung an Lehrende und Studierende stellt, können hier nur Anregungen gegeben werden, die an die jeweilige LV angepasst werden müssen. Deshalb möchten wir Ihnen hier die Gelegenheit bieten, sich mit solchen Lehrenden auszutauschen, die bereits Erfahrungen mit dem ICM gesammelt haben und folgende Fragen aus der Praxis heraus beantworten können:

- Für welche methodische Vorgehensweise haben Sie sich entschieden? Und Warum?

- Wo sehen Sie den Mehrwert Ihrer umgedrehten LV, wo lagen die Herausforderungen?

- Welche Anregungen / Verbesserungsvorschläge haben Sie?


En respuesta a Lena Deborah Liefke

Re: Was mache ich in der Präsenzphase?

de Annette Hansen -

Ich setze das ICM bei japanischer Grammatik ein. Wir starten immer mit Fragen der Studierenden und Besprechung des Arbeitsblattes. (Die Idee, ein Arbeitsblatt zum Ausfüllen beim Video zu geben und auch Fragen darauf notieren zu lassen, habe ich von Spannagel.)

Diejenigen Aufgaben des Arbeitsblattes, die sich auch als Multiple Choice abfragen lassen, werden in der Stunde als Quiz gestellt. Dazu nutze ich das Voting-Tool Kahoot. Das scheint den Studierenden großen Spaß zu machen und das Einloggen mit Smartphones oder Tablets funktioniert auch gar nicht schlecht. Die Antwortzeit habe ich ziemlich kurz eingestellt - wer das Arbeitsblatt nicht vorbereitet hat, hat schlechte Karten. Ich hoffe, dass das auch die Motivation erhöht, rechtzeitig das Video anzusehen.

Die durch das Umdrehen gewonnene Zeit nutzen wir zum Beispiel zum Lesen der Lektionstexte — eine Gelegenheit, sich mit der Schrift auseinanderzusetzen und die neue Grammatik gleich mal im Kontext zu sehen. Die Studierende lesen die Dialoge in Paaren, finden heraus, worum es geht und notieren sich Fragen. (Fragen werden allerdings selten im Plenum gestellt, sie kommen eher, wenn ich herumgehe. Und das ist einfacher, seit ich die Anwesenheitspflicht abgeschafft und sich die Reihen etwas gelichtet haben.)

Sehr gut funktioniert hat neulich auch eine Gruppenaufgabe. Es sollten einige Formen gebildet und außerdem erklärt werden, warum man sie so bildet. Von solchen Aktivitäten erhoffe ich mir unter anderem einen "Lernen-durch-Lehren-Effekt" und außerdem, dass klar wird, was noch nicht verstanden ist, damit die Studierenden dann gezielt fragen können.


En respuesta a Annette Hansen

Re: Was mache ich in der Präsenzphase?

de Meike Sabrina Osinski -

Liebe Frau Hansen,

vielen Dank dafür, dass Sie Ihre Erfahrungen hier teilen! Sicherlich können sich andere Lehrende dadurch Anregungen und Ideen für die Umsetzung ihres Inverted Classrooms holen. 

Aus welchen Gründen haben Sie sich denn für Kahoot als Voting-Tool entschieden?

Viele Grüße

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Mehr Infos zum Voting-Tool Kahoot erhalten Interessierte auf der Kahoot-Homepage: https://getkahoot.com/

Alternative, ebenfalls kostenlose Abstimmungssysteme sind beispielsweise

Zudem erhalten interessierte Lehrende einen ersten Einblick in die Verwendungsmöglichkeiten von elektronischen Abstimmungssystemen hier in unserem Moodle-Kurs unter 'Tools zur Unterstützung'.

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