3. Respirationstrakt

3.2. Vertiefung: Obere Atemwege

Nasenhöhle und Nasennebenhöhle

Den Eingang in die Nasenhöhle bilden die Nasenlöcher. Diese münden in den Nasenvorhof (Vestibulum). Dieser Bereich ist mit mehrschichtigen unverhornten Plattenepithel ausgekleidet. Darüber hinaus finden sich hier kräftige Haare, deren Funktion das Filtern von Staubpartikeln und Fremdkörpern aus der Luft ist. Anschließend geht das Epithel in Respiratorisches Epithel/ mehrreihiges Flimmerepithel über.

Die Oberfläche der Nasenhöhle wird durch drei Nasenmuscheln vergrößert. Deren Schleimhaut ist geprägt von einem komplexen Gefäßsystem mit Schwellkörpern (Venenplexus; siehe Abb. 3.2.1).


Abbildung Schleimhaut Nasenmuschel

Abbildung 3.2.1. Nasenmuschel. Bild im virtuellen Mikroskop ansehen.


Durch die Nasenscheidewand (Septum nasi) wird die Nasenhöhle in einen rechten und einen linken Abschnitt geteilt.

Außerdem gehen aus der Nasenhöhle Gänge zu vier Nasennebenhöhlen ab; luftgefüllte Hohlräume der Schädelknochen, die ebenfalls mit respiratorischem Epithel ausgekleidet sind: Sinus frontalis (Stirnhöhle), Sinus maxillaris (Kieferhöhle), Sinus sphenoidalis (Keilbeinhöhle) und Sinus ethmoidalis (Cellulae ethmoidales/ Siebbeinzellen).


Pharynx

Der Rachen (Pharynx) ist über die hinteren Nasenöffnungen (Choanen) mit der Nasenhöhle verbunden. Er ist in drei Bereiche untergliedert:

  • Obererer Bereich = Epipharynx (auch Nasopharynx)
  • Mittlerer Bereich = Mesopharynx
  • Unterer Bereich = Hypopharynx

Besonderheit: Der Epipharynx ist mit mehrschichtigem Flimmerepithel ausgekleidet, wohingegen Meso- und Hypopharynx mit mehrschichtigem unverhorntem Plattenepithel ausgekleidet sind.


Epiglottis

Die Epiglottis, auch Kehldeckel genannt, befindet sich am Anfang der Luftröhre und bereits Teil des Larynx. Sie schließt den Eingang zur Speiseröhre während des Schluckvorgangs ab und verhindert so das Eindringen von Flüssigkeiten und Nahrung.

Auf der lingualen Seite (zungenwärts) der Epiglottis befindet sich mehrschichtiges und unverhorntes Plattenepithel, auf der pharyngealen Seite respiratorisches Epithel. Subepithelial liegen zahlreiche seromuküse Drüsen. Weiterhin besteht die Epiglottis aus elastischem Knorpelgewebe.


Abbildung Epiglottis

Abbildung 3.2.2. Epiglottis. Bild im virtuellen Mikroskop ansehen.


Larynx

Die Hauptfunktion des Kehlkopfes (Larynx) ist die Laut- und Tonbildung. Darüber hinaus schützt er die unteren Atemwege.

Der Kehlkopf (Larynx) lässt sich in drei Bereiche untergliedern (siehe Abb. 3.2.3):

  • Supraglottis = Epiglottis bis Plica vestibularis (Taschenfalte)
  • Glottis = Plica vocalis (Stimmfalte)
  • Subglottis = Region unter der plica vocalis bis zum Unterrand des Ringknorpels


Das Knorpelgewebe des Kehlkopfes besteht überwiegend aus hyalinem Knorpel. Die größten Knorpel bilden dabei Schildknorpel (Cartilago thyroidea), Ringknorpel (Cartilago cricoidea) und Stellknorpel (Cartilago arytenoidea). Die kleineren Knorpel sowie die Epiglottis bestehen aus elastischem Knorpel.


Die Knorpel sind überwiegend über Bänder miteinander verbunden, deren Beweglichkeit über Muskeln, innerviert durch den N. vagus, gewährleistet wird.


Die Schleimhaut des Larynx besteht aus respiratorischem Epithel. Eine Ausnahme bildet die Stimmfalte (Plica vocalis), die mit mehrschichtigem (un)verhornten Plattenepithel bedeckt ist.


Abbildung Larynx
Abbildung 3.2.3. Larynx. Bild im virtuellen Mikroskop ansehen.





Übung

Wie ist der Larynx aufgebaut? Festigen Sie Ihr Wissen mithilfe von zwei Übungen zur Beschriftung des Larynx: Übung 1 || Übung 2