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online-Lektürekurs: Jesaja 40-55. Mit Übersetzung des hebräischen Textes (eLearning) im Sose 2021

Freitags 10.15 bis 11.45 Uhr vom 16.4. bis zum 23.7.2021

Der „Evangelist unter den Propheten“, so wird Jesaja häufig bezeichnet. Viele Propheten des Alten Testaments warnen ihr Volk, den unheilvollen falschen Weg fortzusetzen – oft in der Hoffnung, noch eine Umkehr bewirken zu können. Nicht so jene Stimme, die wir in Jes 40-55 hören. Präsentieren die Texte in Jes 1-39 („Proto-Jesaja“) vor allem die Verkündigung Jesajas aus dem 8. Jh., so ist deutlich, dass die Texte in Jes 40-55 („Deutero-Jesaja“) aus der Zeit nach der Zerstörung Jerusalems und nach dem babylonischen Exil, also aus dem ausgehenden 6. Jh. stammen. In einer Situation, in der eine Rückkehr ins Land möglich geworden ist, wollen sie trösten und ermutigen, thematisieren die Heimkehr der Verbannten, die Wiederherstellung Jerusalems als Gottesstadt und sprechen von Gott als König über Israel und die Völker. Viele dieser Texte in Deuterojesaja, die nach „Evangelium“ klingen, haben Eingang in die neutestamentlichen Schriften gefunden und einen liturgischen Ort in der Advents- und Weihnachtszeit. Die Texte über den namenlosen leidenden Gottesknecht z.B. in Jes 52-53 haben die ersten Christ*innen auf Jesus bezogen.
In diesem Seminar übersetzen wir die bekanntesten und wichtigsten Texte aus Jes 40-55. Daher ist das Hebraicum Voraussetzung zur Teilnahme. Wenn die Hebräischkenntnisse seit dem Hebraicum verblasst sind, frischen wir sie behutsam wieder auf. Exegetisch geht es in diesem Seminar vor allem um den alttestamentlichen Verstehenshorizont sowie um jüdische Auslegungen, während die christliche Leseweise dieser Texte nur angedeutet werden kann. Der Fokus liegt auf den philologischen Merkmalen des Textes.
Dieses Seminar findet per Zoom statt.


Semester: ST 2024
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