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Religiöse Exklusion wird in einer Reihe von Quellengattungen behandelt, die einerseits rechtliche und religiös-dogmatische Aspekte behandeln (Urkunden, päpstliche Dekrete und Konzilsbeschlüsse) sowie andererseits als sozial- und mentalitätsgeschichtliche Zeugnisse gewertet werden können (neben den genannten Gattungen ist hier zum Beispiel die Geschichtsschreibung zu beachten). Die Übung wird sowohl die quellenkritischen Erfordernisse für diese Gattungen als auch die Interpretation der Quellen, die neben einer religiösen auch eine soziale Exklusion vermitteln und entsprechend aufgeladen sind, behandeln. Inhaltlich wird es um drei aus ganz unterschiedlichen Gründen von der abendländischen Kirche als Abweichler identifizierte Größen gehen: zum einen die Juden, die aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit als Außenseiter aufgefasst werden konnten, zum anderen die Häretiker, die zuerst als solche definiert werden mussten und dann als Ausgeschlossene angesehen werden konnten, und zuletzt die Exkommunizierten, die nur temporär aus der christlichen Gemeinschaft ausgeschlossen werden sollten. In der Veranstaltung soll parallel zur Einübung der Quelleninterpretation den rechtlichen und mentalen Grundlagen und Entwicklungen dieser verschiedenen Exklusionsformen und ihren Auswirkungen auf die soziale Position der Ausgeschlossenen nachgegangen werden.

Die Übung findet online in synchronen Sitzungen (Zoom) mit asynchronen Anteilen (Moodle) statt.

 

Einführungsliteratur:

- Oberste, Jörg: Ketzerei und Inquisition im Mittelalter. Darmstadt 2007 (Geschichte kompakt)

- Toch, Michael: Die Juden im mittelalterlichen Reich. 3., um einen Nachtr. erw. Aufl. München 2013 (Enzyklopädie deutscher Geschichte 44)

Semester: WiSe 2024/25
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
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