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Migration verändert Religionslandschaften. Aufgrund von vielfältigen Migrationsprozessen ist die deutsche Religionslandschaft pluraler geworden. In NRW gibt es eine Vielzahl von Gemeinden verschiedener christlicher Konfessionen und Denominationen. Ebenso gehören arabisch- oder eher türkisch-sprachige Moscheegemeinden heute zur deutschen Realität, buddhistische Tempel und jesidische Gemeinden. Gelebte religiöse Vielfalt ist nicht nur Kennzeichen der globalen Welt, sondern prägt die Situation vor Ort. Diese sich verändernde religiöse Landkarte Deutschlands kann nicht ignoriert werden, vielmehr müssen die pluralen religiösen Strukturen in erster Linie wahr- und ernst genommen und mehr Kenntnis darüber gewonnen werden. Vor allem aber sind sie zu einem Teil der Alltagskommunikation zu machen, sollen nicht Parallelstrukturen entstehen oder populistische Parolen über den Anderen bestimmend werden.

Neben dem Eintauchen in die Geschichte und Eigenarten der religiösen Gemeinschaften soll in dem als forschendes Lernen konzipierten Langszeitseminar Fragen nach deren Denken in den Mittelpunkt treten: Welche theologischen Fragen beschäftigen? Welche Formen von Frömmigkeit und Spiritualität prägen den Alltag und das Gemeindeleben? Wie werden individuelle und gemeinsame Erfahrungen von Migration und postmigratorischem Leben gedeutet? Wie ist die eigene religiöse Selbstwahrnehmung und Selbstdeutung?

Um die eigene Forschungstätigkeit schließlich ins Zentrum treten zu lassen, ist das Einüben der Methoden narrativer Interviewführung und ihrer Auswertung elementar. Wenn zu den Gemeinschaften erste Kontakte hergestellt sind, werden Interviews mit thematischen Schwerpunkten geführt, transkribiert und schließlich ausgewertet. Am Ende soll ein kleiner Forschungsbeitrag stehen, der auf einer Homepage online zugänglich gemacht wird.

Das Seminar kann sowohl von Einsteigern als auch von denjenigen besucht, werden, die schon im letzten/vorletzen Semester den Kurs belegt haben. Das Seminar ist durch Workshops so aufgebaut, dass es einerseits Grundkenntnisse vermittelt und wiederholt. Vertiefende workshops erweitern die Kenntnisse und Kompetenzen im eigenen Forschungsprozess.

Semester: ST 2024
Self enrolment (Teilnehmer/in)
Self enrolment (Teilnehmer/in)