Gegensatzpaare sind dem Figurentheater inhärent. Sei es beispielsweise der Dualismus
von Leben und Tod, Mensch und Ding, von Tradition und Moderne oder von offen und
geschlossen. Sie prägen Theorie und Praxis des Figurentheaters. Wie jedoch kommt es,
dass im Figurentheater das sich Gegenüberstehende so viel Gewichtung hat? Wie verhält
es sich in anderen Formen der darstellenden Künste? Welche (Forschungs-)Wege lassen
sich in Gegensätzen gedacht beschreiten? Welche Erkenntnisse bringen diese Spuren
hervor? Auf der Suche nach den Strukturen und Potenzialen der Gegensätzlichkeiten,
wollen wir im kommenden Semester der historischen Entwicklung, dem theoretischen
Aufbau, der Figurentheaterszene selbst und dem jungen Feld der
Figurentheaterforschung näherkommen. Grundlegend dabei ist das Nachdenken
darüber, welche Methoden und Wege der wissenschaftlichen Praxis beschritten werden
können um einen solchen Komplex zu greifen und somit eine Figurentheaterforschung
Das Lehrangebot
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zu gestalten. Auf der Spur der Dualismen z.B. macht es Sinn in dialektischen Kategorien
voranzuschreiten. Im Verlauf des Seminars wollen wir also einerseits dem Komplex
Figurentheater auf verschiedenen Ebenen näherkommen, wie andererseits das
Strukturieren von Argumentationslinien und das eigenständige Formulieren von
Hypothesen und Thesen trainieren.
- Kursleiter/in: Mareike Beate Gaubitz