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Die Seminarreihe untersucht medienĂŒbergreifend fantastische Entwicklungen, die sich auf romantische Inspirationen zurĂŒckfĂŒhren lassen; im Wintersemester steht mit der zweiten HĂ€lfte des 19. Jahrhunderts ein prĂ€gender Zeitraum auf dem Plan, der Motive und Narrative entwickelte, die bis heute die Spielfelder der Science Fiction und Fantasy prĂ€gen. Im Spannungsfeld von durchrationalisierter Alltagswelt und der Suche nach neuen sinn- und gemeinschaftsstiftenden Angeboten entfaltet die frĂŒhe Fantastik nicht nur ihr eskapistisches Potenzial, sondern eröffnet zugleich Möglichkeiten, Welt und Mensch neu zu denken.

Das vergangene Sommersemester etablierte die romantische Programmatik, prĂ€zisierte den Begriff der (kĂŒnstlichen) Mythologie und untersuchte transzendental und universalisierend angelegte Ă€sthetische Konzepte, gerade auch mit Blick auf die kĂŒnstlerische Erforschung des Unbewussten und Unheimlichen. Im Wintersemester beleuchten wir die fantastischen Folgen, besonders mit Blick auf die AnfĂ€nge der Science-Fiction zwischen technischem Zukunftsroman und naturwissenschaftlichem MĂ€rchen. Das neue Genre entwirft eine abenteuerliche Welt, in der technische Erfindungen die Lesenden zwischen Verunsicherung und Faszination schwanken lassen. Schon die frĂŒhe Science-Fiction liefert keineswegs nur eine Große ErzĂ€hlung vom technischen Fortschritt und dem Sieg ĂŒber die Natur, sondern auch kritische GegenentwĂŒrfe zum „positivistischen Jahrhundert“. Sie pendelt zwischen TrĂ€umen einer technischen Wiederverzauberung der Welt und einer untergrĂŒndigen Bedrohung, die sich in ErzĂ€hlungen von Zeitreisen, kĂŒnstlichen Menschen und der Begegnung mit Aliens artikuliert.

Jules Verne, H.G. Wells, Robert Louis Stevenson und weitere Adepten der frĂŒhen Science-Fiction erwarten die Studierenden, um mit ihnen die „Insel des Dr. Moreau“ zu besuchen, an Bord der Nautilus eine Weltreise „20.000 Meilen unter dem Meer“ zu unternehmen oder „Edisons Weib der Zukunft“ kennenzulernen. Vor dem Hintergrund theoretischer AnsĂ€tze zur Phantastik und Science-Fiction sollen die historischen Fallbeispiele diskutiert und auf KernbestĂ€nde romantischen Denkens hin untersucht werden.

Semester: SoSe 2024
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
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