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    • Diskussionsfragen:

      1. Wie wird das Thema in den verschiedenen Geschichtsbüchern behandelt?

      2. Wie ausführlich ist die Darstellung? Welche Details werden erwähnt und nicht erwähnt?

      3. Welche Beteiligten werden erwähnt? Wie werden ihre Aktionen geschildert?

      4. Welche Wortwahl benutzt das jeweilige Geschichtsbuch? Was fällt allgemein auf? Warum sind viele der Ereignisse unter verschiedenen Namen oder Euphemismen bekannt?

      Zusatzaufgabe: Wenn Sie einen Beitrag in einem deutschen Geschichtsbuch zu einem Thema wie dem „Nanjing-Massaker“ schreiben müssten, wie würden Sie das machen?

      1. Würden Sie unterschiedlich darüber berichten, je nachdem ob das historische Ereignis in Ihrem Land oder im Ausland stattgefunden hat?

      2. Wenn ja, warum würden Sie das so gestalten?

    • Lehrbuch: Gesamtgeschichte für Oberschule

      „Nach der Nordexpedition erlangte die Kuomintang die Einparteienherrschaft in China und hatte sich bis 1931 als Regierung mit landesweiter Autorität etabliert. Es wurden auch Maßnahmen wie die Wiederherstellung der Zollautonomie und die Vereinheitlichung der Währung umgesetzt, was zu wirtschaftlicher Entwicklung und zur Einrichtung eines Finanzsystems führte. Der Fortschritt der Vereinigung bedrohte jedoch auch die Interessen Japans in der Mandschurei, die seit dem Russisch-Japanischen Krieg etabliert worden waren.

      In dieser Situation begann insbesondere die Kantō-Armee, die Mandschurei und die Mongolei mit Gewalt zu besetzen, um die Interessen Japans in der nordöstlichen Region zu schützen. Auch politische Parteien, Finanzkonglomerate und Zeitungen unterstützten dies, und die öffentliche Meinung erhitzte sich bis zur Auffassung, dass „die Mandschurei und die Mongolei die Lebensader Japans sind“.

      Im September 1931 sprengte die Kantō-Armee die Eisenbahnlinie in der Südmandschurei außerhalb von Mukden (Liutiaohu-Zwischenfall), was zum Mandschurei-Zwischenfall führte.

      Die Kantō-Armee setzte sich für die Unabhängigkeit Nordostchinas ein und ernannte 1932 Puyi, den letzten Kaiser der Qing-Dynastie, zum Regenten und proklamierte die Gründung von „Mandschukuo“. Als Reaktion auf die Anschuldigungen Chinas, dass es sich bei den Handlungen Japans um Aggressionen handelte, entsandte der Völkerbund die Lytton-Kommission, um die Lage zu untersuchen.

      Auf der außerordentlichen Vollversammlung des Völkerbundes im Jahr 1933 wurde auf der Grundlage des Lytton-Berichts ein Empfehlungsentwurf gegenüber Japan verabschiedet, der die chinesische Souveränität über die nordöstliche Region anerkannte und die Schaffung einer autonomen Regierung in der Region sowie den Abzug der japanischen Truppen forderte. Japan lehnte dies ab, zog sich aus dem Völkerbund zurück und wurde international zunehmend isoliert.“

      (Abbildung: übersetzte Seite 144 zum „Mandschurischen Zwischenfall" aus Gesamtgeschichte für Oberschule)

    • Lehrbuch: Beschreibung der Gesamtgeschichte

      „Während die Großmächte nach Wegen suchten, um die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise zu bekämpfen, gerieten die Interessen Japans in der Mandschurei in Gefahr, als China eine Eisenbahnstrecke parallel zur Südmandschurischen Eisenbahn (Mantetsu) baute. Aus Angst um ihre Sicherheit plante die Kantō-Armee heimlich, die militärische Besetzung der Mandschurei.

      In der Nacht vom 18. September 1931 sprengte die Kantō-Armee die mandschurische Eisenbahnlinie am Liutiaohu-See bei Mukden (heute Shenyang), und startete eine Militäroperation, wobei sie die chinesische Armee für den Vorfall verantwortlich machte (der Liutiaohu-Zwischenfall). Das zweite Kabinett von Premierminister Wakatsuki Reijirō verkündete eine Politik der Nichtexpansion, aber die Kantō-Armee dehnte ihre Frontlinie weiter aus und besetzte große Städte in der Mandschurei (Mandschurei-Zwischenfall). Die japanischen Medien berichteten ausführlich über den Mandschurei-Zwischenfall, und in der Bevölkerung breitete sich Kriegsbegeisterung aus.

      Darüber hinaus proklamierte die Kantō-Armee im März 1932 die Gründung des Staates „Mandschukuo“ mit Puyi, dem letzten Kaiser von China, als Regenten. Die japanische Regierung erkannte Mandschukuo im September desselben Jahres durch das Japanisch-Mandschurische Protokoll an, aber in Wirklichkeit handelte es sich um einen Marionettenstaat, der von der Kantō-Armee kontrolliert wurde.

      […]

      Die Lytton-Kommission, die vom Völkerbund zur Untersuchung des Mandschurischen Zwischenfalls entsandt wurde, erstellte einen Bericht, in dem die Militäraktionen und die Besetzung der Mandschurei durch Japan als ungerecht eingestuft wurden. Auf der Grundlage dieses Berichts nahm die Generalversammlung des Völkerbundes im Februar 1933 einen Empfehlungsentwurf an, in dem die Souveränität Chinas über die Mandschurei anerkannt und der Abzug der japanischen Truppen gefordert wurde. Japan, das gegen dieses Ergebnis war, kündigte seinen Austritt aus dem Völkerbund an. Danach setzte Japan seinen Weg der internationalen Isolation fort, indem es beispielsweise 1934 seine Absicht bekannt gab, den Washingtoner Flottenabkommen aufzukündigen.“

    • Lehrbuch: Klare Zusammenfassung der Geschichte

      „Die japanischen Konzessionsgebiete, die im Russisch-Japanischen Krieg erworben worden waren, litten ebenfalls unter der Rezession. In der Region wurden von der nationalistischen Regierung und chinesischen Geschäftsleuten Gegenmaßnahmen gegen Japan entwickelt, und das Gefühl der Menschen, dass die Interessen Japans verloren gehen würden, nahm zu. Da die japanische Regierung es versäumte, wirksame Maßnahmen zur Bewältigung dieser Situation zu ergreifen, mehrten sich die Rufe, vor allem von Seiten des Militärs und des rechten Flügels, die Krise mit militärischen Mitteln zu überwinden. Diese Situation wurde von der Kantō-Armee ausgenutzt, die begonnen hatten „die Ansicht über den Besitz von Mandschukuo und der Inneren Mongolei“ zu vertreten, laut der die Mandschurei und die östliche Innere Mongolei japanisches Territorium werden sollte.

      Am 18. September 1931 griff die Kantō-Armee die Gleise der Südmandschurische Eisenbahngesellschaft (Mantetsu) am Liutiaohu-See bei Mukden (Shenyang) an und behauptete, die chinesische Seite habe dies getan, und besetzte die Mandschurei (Mandschurei-Zwischenfall). Im darauffolgenden Jahr [1932] gründete die japanische Armee in diesem Gebiet den Staat Mandschukuo und ernannte Puyi, den letzten Kaiser der Qing-Dynastie, zum Regenten, aber die tatsächliche Macht lag bei den Japanern, vor allem bei der Kantō-Armee.

      Als Reaktion auf diese Situation wandte sich China an den Völkerbund, um eine Lösung für den Konflikt zu finden. Der Völkerbund entsandte die Lytton-Kommission, die in ihrem Bericht die Interessen Japans in der Mandschurei anerkannte, und gleichzeitig feststellte, dass die Souveränität über die Mandschurei bei China liege. Als die Generalversammlung des Völkerbundes im Jahr 1933 beschloss, den Staat Mandschukuo nicht anzuerkennen, trat Japan aus dem Völkerbund aus, auch um wirtschaftlichen und anderen Sanktionen des Völkerbundes zu entgehen.

      Diese japanische Militäraktion verstieß gegen den Neun-Mächte-Vertrag, der die Aufrechterhaltung des Status-quo in China vorsah, und war auch die erste Aktion, die die internationale Ordnung nach Abschluss des Nichtangriffspakts störte. Der Völkerbund, der über keine militärischen Sanktionen verfügte, war nicht in der Lage, wirksame Maßnahmen zu ergreifen, was zu einer Schwächung seiner Autorität führte und das System der internationalen Zusammenarbeit stark ins Wanken brachte.“