Die deutsche Energiewende markiert den Wandel von fossiler Energie zu erneuerbaren Energien und ist gleichzeitig Symbol von Modernisierung und technischem Fortschritt. Das gesamtgesellschaftliche Projekt energetischer Modernisierung reflektiert sich auch in Familienbiographien der letzten 50 Jahre, und zwar besonders in Migrationsbiographien des Ruhrgebiets. Während Migranten der 1950er und 1960er Jahre vielfach in Bergbau und Schwerindustrie gearbeitet haben, studieren ihre Enkel Ingenieurswissenschaften und erwerben akademisches Wissen für eine moderne Welt.

Inwieweit reflektieren Literatur, Film, biografische Erzählungen diesen Wandel? Welche Wechselwirkungen bestehen zwischen Energiegeschichte und Migrationsgeschichte? Und wie lässt sich das didaktisch als Wanderausstellung für Schulen konzipieren? 

Das Seminar bietet Studierenden aus BA- und Master-Studiengängen die Möglichkeit, an einem Drittmittel-Projekt mitzuwirken, das der Lehrstuhl Literaturdidaktik mit der innogy-Stiftung und dem LWL-Industriemuseum durchführt. Neben der Diskussion literarischer Texte geht es um moderne Methoden qualitativer Sozialforschung. Die Studierenden gewinnen auch einen Einblick in Ausstellungsplanung und museumspädagogische Vermittlung, der für schulische Arbeit hilfreich ist.

Es finden zusätzlich bzw. alternativ zu den Wochenterminen Blocktermine statt, deren genaue Daten zu Semesterbeginn mitgeteilt werden.


Semester: WiSe 2024/25