Gegenstand des Grundkursmoduls Germanistische Mediävistik ist die deutsche Literatur und Sprache des Mittelalters und der frühen Neuzeit, d.h. des Zeitraums 8.-16. Jahrhundert: 800 Jahre Literatur- und Sprachgeschichte, in denen sich die deutsche Literatur im Dickicht der lateinischen Literatur zunehmend Bahn bricht. Sie wird von einer ‚Marginalie‘ zu einem nicht mehr wegzudenkenden zentralen Bestandteil der (Buch-)Kultur, die deutsche Sprache – im 9. Jahrhundert von der lateinisch sprachigen Elite noch als lingua inculta, als ‚unkultivierte Sprache angesehen – wird dabei, wie auch andere europäische Volkssprachen, neben dem Latein als Sprache der Literatur etabliert. Wichtige Stationen dieses spannenden Prozesses werden Sie in unserem Grundkurs-Modul kennenlernen. 

Das Modul besteht aus zwei Teilen, Plenum und Übung, die einander ergänzen, ohne füreinander ‚Begleitkurse‘ zu sein: Im Plenum liegt der Schwerpunkt auf der Literatur, in den Übungen auf der Sprache; doch kann das eine nicht ohne das andere gedacht und behandelt werden. 

 

Deutsche Literatur des 8. bis 16. Jahrhunderts: Was ist das, wovon handelt die deutsche Literatur der Vormoderne und wie ist diese Literatur gestaltet? Was zeichnet vormodernes Schreiben aus? Das Plenum (Grundkurs Mediävistik Teil 1) informiert mit Blick auf diese Fragen über wichtige literarische Erzählformen, Sujets und Erzählweisen der deutschen Literatur des 8. bis 16. Jahrhunderts, es bietet zugleich eine Einführung in eine Auswahl von aktuellen Fragestellungen, Arbeitsweisen und Forschungsfelder der Germanistischen Mediävistik. Dabei liegt der Fokus auch auf den medien- und kulturhistorischen Voraussetzungen mittelalterlicher Textproduktion.

 

Kern des Plenums ist eine Podcast-Vorlesung, die durch schriftliche Materialien (Forschungsliteratur, Primärtexte) und Selbstlerntests flankiert wird. All das steht in Form eines Moodlekurses zur Verfügung und ist in wöchentlichen Arbeitseinheiten hörend, lesend und schreibend selbstständig zu erarbeiten. 

Als Zeitraum, in dem Sie die Vorlesung hören, schlagen wir Dienstag 10-12 Uhr vor; zu diesem Zeitpunkt steht jeweils wöchentlich eine neue Vorlesung zur Verfügung. Ebenfalls im Wochenrhythmus werden Übungstestate angeboten, die Sie auf freiwilliger Basis machen können und die Ihrer Lernkontrolle dienen. Die Testate sind bewusst nur in der Woche der betreffenden Vorlesung frei geschaltet: Dies soll Ihnen deutlich machen, dass auch das prinzipiell asynchrone Format eine Wochenrhythmus verlangt und das Pensum nicht nach Belieben absolviert werden kann.

Wenn Sie die Vorlesung nicht dienstags von 10-12 Uhr hören können, ist es für Ihre Semesterplanung und die erfolgreiche Absolvierung des Moduls wichtig, dass Sie für die Podcast-Vorlesungen einen festen alternativen Termin in Ihrem Stundenplan einplanen (und zwar möglichst am Schreibtisch, damit Sie mitschreiben können, und nicht abends spät nach einem langen Tag).

Anmeldung: Die Zulassung zum Plenum erfolgt automatisch mit der Zuteilung zum Grundkurs Mediävistik Teil 2, über den Sie auch Zugang zum Moodlekurs des Plenums erhalten.

Klausur: Die Modulprüfung (GK Mediävistik Teil 1 und 2) findet am Samstag, den 16. Juli in der Zeit von 10-13 Uhr statt. Im Mai wird entschieden, ob die Modulprüfung im online-Format durchgeführt oder vor Ort geschrieben wird.


Semester: ST 2024