Das Neue Testament ist eine jüdische Schrift. Vor
allem Judenchristen haben es geschrieben. Der Haupttext im Hintergrund
aller Schriften ist die Hebräische Bibel. Doch in manchen Schriften des
Paulus, in der Apostelgeschichte, im Johannes- und im Markusevangelium
werden Elemente der heidnischen Mysterienkulte rezipiert, die vom
Judentum mit guten Gründen nicht aufgenommen worden sind. Wie sehen
christliche Auferstehungshoffnungen aus? Wie interagiert Gott mit seiner
Schöpfung? Diese Vorlesung zeigt, wie komplex das frühste Christentum
mit der heidnischen Umwelt interagiert hat und was das für theologische
Konsequenzen zeitig. „Fremde“ Deutungen werden in den eigenen Glauben
integriert: Eine mit der Natur verbundene Todes- und
Auferstehungsdeutung, Fruchtbarkeitsvorstellungen, die in ein Verhältnis
zu Gott gestellt werden, Analogien zwischen dem Weingott Dionysos und
Jesus und Gott selber. Wie entwickelt sich Theologie im Kontakt mit
„fremden Gedanken“? Wie kann Nicht-Biblisches in biblisches Denken
integriert werden? Wie begegnet das frühe Christentum dem Fremden
(Person und Denken).
- Kursleiter/in: Malte Cramer
- Kursleiter/in: Natascha Wilhelmine Otte
- Kursleiter/in: Lisa Stiller
- Kursleiter/in: Peter Wick