Marketing

Definition [Bearbeiten]

Marketing bezeichnet einen Unternehmensbereich, dessen Funktion es ist, Dienstleistungen und Produkte zu vermarkten bzw. sie so anzubieten, dass sie von Nachfragern wahrgenommen werden und besser als die Konkurrenzangebote beurteilt werden. Desweiteren bezeichnet es die Ausrichtung des Unternehmens an die Bedürfnisse des Marktes (Kuß 2006, 10-11). Im Laufe der Zeit hat sich die Definition erweitert und so bezeichnet Marketing heute auch alle Austauschformen zwischen zwei Parteien, bei denen beide versuchen ihre Bedürfnisse zu befriedigen. So werden auch Austauschprozesse von nichtkommerziellen Personen und Organisationen in die Definition mit einbezogen (Mefferd/Burmann/Kirchgeorg, 2008, 10).


Das Berufsfeld und seine Aufgabenfelder [Bearbeiten]

Im Marketingbereich gibt es viele verschiedene Richtungen, in denen man Arbeiten kann. So kann man in der Branche der klassischen Werbung arbeiten, im Event-Marketing, Public Relation (PR), in der Branche der neuen Medien (Online Marketing)…usw (Vgl. Mefferd/Burmann/Kirchgeorg, 2008, 647). Zu den Aufgaben des Marketingmangers gehört die Ausarbeitung der Marketingkonzepte, Produktgestaltung, Preisgestaltung, Werbung und Verkauf. Dabei arbeiten Marketingmanger eng mit anderen Abteilungen wie z.B. Public Relation, Marktforschung und Vertrieb zusammen. Durch die Zusammenarbeit kann die Wirkung der Marketing-Maßnahmen erhöht werden. (Kirchgeorg, siehe Link).


Marketing und Religionswissenschaft [Bearbeiten]

Viele Bücher, Filme, Shows und Musikstücke, die eng mit einer Religion verbunden sind, haben auch Erfolg im Mainstream, wie zum Beispiel der Film: The Passion of the Christ. Der Erfolg dieses Filmes beruht auf dessen erfolgreiche Vermarktung. So bestand die Hauptzielgruppe aus Evangelikalen und Katholiken. Es wurden dreißig privat Vorführungen für die wichtigsten Leiter der jeweiligen Organisationen und Kirchen organsiert. Darüber hinaus wurden E-Mails an Amazon Kunden verschickt, die zuvor religiöse Bücher gekauft haben. Es gab Fernseher- und Printwerbung, sowie Promotion durch Auftritte der Schauspieler in Talk Shows. Zudem wurden Kirchen Marketingmaterial zugesendet. Neben diesen und vielen anderen Marketingmaßnahmen, wurden auch Fanartikel produziert und verkauft. Das Marketing übernahm eine Marketingagentur die sich auf religiöses Marketing spezialisierte. Diese Art von Marketing nennt man auch faith-based Marketing. Das Beispiel des Filmes zeigt deutlich, dass Religion auch ein Produkt ist, welches erfolgreich vermarktetet werden kann und genau darauf zielt das faith-based Marketing ab. Darüber hinaus zeigt es, dass Marketingagenturen die sich gut mit Religionen auskennen und sich gegeben falls darauf spezialisieren, eine wichtige Rolle in diesem Feld spielen. Eine erfolgreiche Vermarktung kann daher nur dann gewährleistet sein, wenn man sich mit der Religion und dessen Symbolen auskennt und weiß worauf die Zielgruppe möglicherweise positiv reagieren würde (Einstein, 2008, 1-4). Neben dem faith-based Marketing gibt es auch das Kirchenmarketing. Dabei versuchen die Kirchen Werbung für ihre Überzeugungen und Glaubensinhalte zu machen, anstatt materielle Dinge wie Konsumgüter zu verkaufen. Zum Kirchenmarketing gehört zum Beispiel das Spenden-Marketing, bei dem es darum geht Geldgeber zu finden. Zudem wird auch Öffentlichkeitsarbeit betrieben. Dabei wirbt man für Projekte, Aktionen und Themen in Medien wie z.B. Fernseher, Radio und Zeitung. Darüber hinaus wird Meinungsmarketing betrieben, bei dem Menschen gesucht werden, die für die kirchliche Sache eintreten. Auch Marketing-Kommunikation spielt beim Kirchenmarketing eine wichtige Rolle. Bei dieser Art von Marketing werben Mitarbeiter neue Mitglieder an (Holtkamp, siehe Link). Für diese Art von Marketing sollte man als Religionswissenschaftler, der sich im Christentum auskennt, jedoch auch ein Mitglied der Kirche sein.


Religionswissenschaftliche Kompetenzen und Qualifikationsmöglichkeiten [Bearbeiten]

Religionswissenschaftler bringen eine Symbolkompetenz mit, die überall dort wichtig ist, wo assoziativ in Bildern kommuniziert wird, wie zum Beispiel in Print- und Fernsehwerbung, die in den Marketingbereich fallen (Nagel, 2011, 46). Darüber hinaus verfügen Religionswissenschaftler allgemeine Geisteswissenschaftliche Kompetenzen, wie z.B. eine gesteigerte schriftliche und mündliche Kommunikation, Eigenverantwortlichkeit, zielorientiertes und strukturiertes arbeiten, gezielte Wissensaneignung und Weitergabe (o.V., o.J., Studienprofil Link). Um als Religionswissenschaftlicher im Marketingbereich arbeiten zu können, wäre es von Vorteil sich auch betriebswirtschaftliche Kenntnisse, insbesondere im Marketing und in der Psychologie anzueignen. Eine Qualifizierung kann durch den „Master of Business Administration“ (MBA) erfolgen. Die primäre Zielgruppe sind Bachelorstudenten ohne ein wirtschaftswissenschaftliches Studium. Um diese Weiterbildung absolvieren zu können, muss man allerdings ca. 2-3 Jahre Berufserfahrung mitbringen. Zudem ist das Studium nicht umsonst. (Jansen 2004, 151).


Literaturverzeichnis [Bearbeiten]

  • Einstein, Mara (2008): Brands of Faith: Marketing religion in a commercial age, New York:Taylor & Francis e-Library, S. 1-4.
  • Jansen, Simone (2004): Studienführer. Kulturwissenschaften, Eibelstadt: Lexika, S. 151.
  • Kuß, Alfred (2006): Marketing-Einführung: Grundlagen, Überblick, Beispiele, 3 Aufl.,Wiesbaden: GWC Fachverlag GmbH, S. 10 – 11.
  • Mefferd, Heribert, Burmann, Christoph, Kirchgeorg, Manfred (2008): Marketing:Grundlagen marktorientierter Unternehmensfuhrung Konzepte – Instrumente –Praxisbeispiele, 10 Aufl., Wiesbaden: GWV Fachverlage GmbH, S. 10, 648.
  • Nagel, Alexander (2011): Zu den (In-)Kompetenzen von Religionswissenschaftlern, in:
  • Diemling, Patrick, Westermann, Juri (Hrsg.): „Und was machst Du später damit?“Berufsperspektiven für Religionswissenschaftler und Absolventen anderer kleiner Fächer,Frankfurt am Main: Peter Lang GmbH, S. 46.