Berufsfelder von ReligionswissenschafterInnen
(In-)Kompetenzen - Zugänge - Perspektiven
Journalismus
Inhaltsübersicht
1.1. Theoretische Ausgangspunkte
2. Was macht ein Journalist? [Bearbeiten]
2.1. Journalistische Tätigkeiten
3. Die Arbeitsfelder [Bearbeiten]
3.1. Journalistische Medienorganisationen
3.2. Tagesaktuelle Medien
3.3. Öffentlichkeitsarbeit (Public Relations)
5. Ausbildungswege [Bearbeiten]
5.1. Berufseinstieg und Verdienst
6. Journalismus und Religionswissenschaft [Bearbeiten]
Einleitung [Bearbeiten]
Theoretische Ausgangspunkte
Der Journalismus ist aufgrund seiner Komplexität als Forschungsgegenstand auf drei Ebenen definiert:
1. Auf der gesellschaftlichen Ebene wird der Journalismus als ein soziales System verstanden, das eine besondere Funktion für die Gesellschaft ausfüllt und durch spezielle Kommunikationsmechanismen agiert: Durch professionelle Fremdbeobachtung der verschiedenen Bereiche der Gesellschaft werden Themen für die öffentliche Kommunikation zur Verfügung gestellt, die auf der Maxime der journalistischen Kommunikation, der Aktualität, Faktizität und Relevanz basieren. So lässt sich der Journalismus von anderen Formen der öffentlichen Kommunikation wie z.B. Public Relations (PR-Medien), Werbung und Literatur abgrenzen.
2. Auf der organisatorischen Ebene fungieren Medienbetriebe und Medienangebote als Institutionen des Journalismus, die für die Produktion der journalistischen Kommunikation zuständig sind. Hier lässt sich zwischen journalistischen und nicht-journalistischen Medien unterschieden: Medien, die nicht auf der beschriebenen „Maxime“ der journalistischen Kommunikation basieren und keinen eigenständigen redaktionellen Teil besitzen, werden nicht als journalistisch aufgefasst. Dazu gehören Medien mit fehlender oder geringer Periodizität, wie Bücher oder nur vierteljährlich Erscheinende Zeitschriften, fiktionale Medien, wie Romanhefte und Satiremagazine, und PR-Medien, die im Auftrag von Unternehmen, Vereinen, Parteien oder Verbänden stehen und ihrer positiven Selbstdarstellung dienen.
3. Auf der Ebene der Akteure wird zwischen professionellen und nicht-professionellen Akteuren im System des Journalismus unterschieden. Als professionelle Journalisten gelten nur diejenigen, welche hauptberuflich in fest angestellter oder freier Mitarbeit journalistische Medienangebote produzieren. Hauptberuflichkeit gilt erst dann, wenn ein Journalist mehr als die Hälfte seines Einkommens durch journalistische Tätigkeit bezieht oder mehr als die Hälfte seiner Arbeitszeit dafür aufwendet. Ehrenamtliche, arbeitslose oder nebenberuflich freie Journalisten werden somit nicht als professionell Agierende betrachtet und sind von statistischen Forschungen über den Journalismus ausgeschlossen.1
Pflichten und Chancen
Die journalistische Arbeit ist ein unverzichtbarer Teil eines gesellschaftlichen Kommunikationsprozesses. Durch die Pressearbeit wird allen Menschen die Möglichkeit gegeben, an demokratischen Entscheidungen teilzuhaben und/oder mitzuwirken, und das möglichst auf der Basis verlässlicher Informationen. Die Aufgabe eines Journalisten ist es Vorgänge, Ereignisse, Sachverhalte und Zusammenhänge öffentlich zu machen, damit den Menschen die in der Gesellschaft leben ermöglicht wird zu erkennen, welche Einflüsse und Kräfte in dieser wirken. Zudem sollten Journalisten versuchen, alle Menschen mit Informationen versorgen, die für sie bedeutend sind. Ihre Arbeit ist dem öffentlichen Interesse verpflichtet und muss sorgfältig und reflektiert ablaufen. Die Ethische Basis ihrer Arbeit sind die Publizistischen Grundsätze des Deutschen Presserats und die Prinzipien gleichwertiger Regelwerke.2 Mit spektakulären Reportagen große Skandale aufdecken, Interviews mit internationalen Stars führen, live von dem Jahrhundertereignis berichten: Journalismus ist nach wie vor Traumberuf, die Bewerbungen für eines der begehrten Volontariate oder einen Platz an einer renommierten Journalistenschulen übersteigen die verfügbaren Kapazitäten oft um ein Vielfaches. Aufgrund von Stellenkürzungen im Zuge des Medienwandels in den letzten Jahren sehen sich Journalisten zunehmend mit freiberuflichen Arbeitsverhältnissen konfrontiert, der Markt ist umkämpft wie nie: Vom diesem Beruf leben zu können ist nicht einfach, aber dennoch möglich. Ein ungewöhnliches Studienfach wie Religionswissenschaft ist dabei bei weitem nicht die schlechteste Voraussetzung.
Was macht ein Journalist? [Bearbeiten]
Journalistische Tätigkeiten
Als Journalist befasst man sich vor allem mit der Recherche von Themen und Inhalten, und der damit verbunden Verfassung eigener Texte. Darüber hinaus werden auch die Texte von Arbeitskollegen und das Agentur- und Pressematerial redigiert. Zum Alltag gehören auch organisatorische und technische Tätigkeiten. Die Moderation lässt sich entsprechend nur im Rundfunkjournalismus oder im Fernsehen finden. Auch kaufmännische Tätigkeiten und Marketing zählen zum Aufgabenspektrum eines Journalisten. Im Allgemeinen gehört auch der Kontakt und Austausch mit dem Publikum, wie bei Umfragen, Interviews oder Recherchen dazu. Betrachtet man die Ressorts bzw. Rubriken der journalistischen Tätigkeit lässt sich folgende Verteilung feststellen: 26,5% der Journalisten arbeitet im Bereich der lokalen und regionalen Themen, 14,8% in der Rubrik Politik/Aktuelles, 10,4% in Kultur, 10,1% in Spezielles/Gesellschaft, 7,9% in Buntes/Lifestyle, 6% in Sport, 5,2% in Wirtschaft und 1,4% in Organisation/Produktion. 17,6% arbeitet ohne feste Ressortzuordnung.3
Der Journalist artikuliert und kommentiert Vorgänge allgemeiner, wirtschaftlicher und kultureller Bedeutung und trägt damit zur öffentlichen Meinungsbildung und dem Funktionieren der Kritik- und Kontrollinstanz der “4.Gewalt“ bei, kann aber genauso eine rein unterhaltende und/ oder bildende Funktion übernehmen.4 Ob bei einer Tageszeitung, einem Radio- oder Fernsehsender: Die Haupttätigkeiten des klassischen Redakteurs, der an dieser Stelle als Beispiel dienen soll, sind Recherchieren, Dokumentieren, Formulieren, Redigieren, Präsentieren, Organisieren und Planen. Anders formuliert: Es geht um das Sammeln, Auswerten, Bearbeiten und schließlich „In-Form-Bringen“ von Information sei es als Glosse, Radiobeitrag, Fernsehreportage oder Podcast. Der Journalist ist natürlich nur Teil eines großen Ganzen, namentlich der Redaktion. Einen nicht unerheblichen Teil seiner Zeit verbringt er daher bei regelmäßigen Konferenzen, mit Teamarbeit und, vor allem als Chefredakteur oder Ressortleiter, mit Managementaufgaben: Die Themenplanung für zukünftige Beiträge muss genauso koordiniert werden wie der Kontakt zu freien Mitarbeitern und die Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen.
Die Arbeitsfelder [Bearbeiten]
Journalistische Medienorganisationen
Nach einer Studie aus dem Jahr 2005 existieren in Deutschland 2890 journalistische Medienorganisationen mit insgesamt 48000 hauptberuflichen Journalisten. Das öffentlich-rechtliche und privat-kommerzielle Fernsehen ist hier mit 144 Organisationen vertreten, worin sich 14,9% der Journalisten finden lassen. Im Hörfunk sind dies 210 Anbieter mit einem Anteil von 16,5% der Journalisten. Den größten Anteil mit 1109 Organisationen und 19,5% tätiger Journalisten bildet hierbei die Kategorie der Zeitschriften. Mit 35,4% arbeiten am meisten Journalisten bei Zeitungen, welche mit insgesamt 302 Vertretungen gezählt werden. Weitere journalistische Medienorganisationen bilden die Bereiche der Anzeigenblätter, Nachrichtenagenturen, Mediendienste und Onlinemedien.5
Tagesaktuelle Medien
Die wichtigsten Arbeitsfelder für Journalisten sind nach wie vor die sogenannten tagesaktuellen Medien Presse und Rundfunk. Die klassischen Tages- und Wochenzeitungen sind immer noch die größten Arbeitgeber in Deutschland, gefolgt von Anzeigeblättern, einem stetig wachsendem Meer von General/Special-Interest-Zeitschriften und den öffentlich-rechtlichen Radio- oder Fernsehsendern. In Bereichen wie Zeitungen, Zeitschriften und Magazinen besteht die journalistische Arbeit insbesondere in der "Planung, Erstellung und Bearbeitung von Texten, Fotos, Schlagzeilen, Infographiken und Karikaturen. Hinzu kommen noch Heft- und Seitenplanung." Zusätzlich zum Recherchieren, Texten und dem Führen von Interviews können bei Hörfunk und Fernsehen spezielle Arbeitsbereiche in Musikredaktionen sowie Ton- und Kameraaufnahmen und der Bildschnitt hinzukommen. Auch Moderation, Bild- und Tonregie, und Redaktionsorganisation können Arbeitsbereiche sein.6 Mit der Verbreitung des Internets entstehen zunehmend auch reine Online-Formate, jenseits der Internetpräsenz der etablierten Medien. Nachrichtenagenturen- und Informationsdienste wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) oder Reuters beschäftigen ebenfalls eine nicht zu unterschätzende Anzahl von Journalisten im In- und Ausland. Ergänzt werden diese allgemeinen Agenturen von spezialisierten Diensten, die sich auf bestimmte gesellschaftliche Bereiche konzentrieren. Die Katholische Nachrichten-Agentur bspw. berichtet nach eigenen Angaben über das, „was in der Kirche und anderen Konfessionen oder Religionen geschieht, gedacht und getan wird“.7
Öffentlichkeitsarbeit (Public Relations)
Erwähnt werden sollte an dieser Stelle auch die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Auch wenn es sich hier um ein ganz eigenes Berufsfeld handelt, gibt es im Hinblick auf die benötigten Kompetenzen, vor allem bei der Arbeit für Pressestellen, große Überschneidungen, sodass nicht wenige Journalisten in diesem Bereich ihr Auskommen finden.8 Die Tätigkeiten eines Mitarbeiters in der Öffentlichkeitsarbeit eines Unternehmens können je nach Aufgabenverteilung beinhalten: Verfassen von Pressemitteilungen an die öffentlichen Medien, Betreuung von Internetauftritten (z.B. Homepage, Wikipedia, soziale Netzwerke), Konzeption der visuellen Präsentation in der Öffentlichkeit (sofern keine gesonderte Marketingabteilung), Organisation und/oder Moderation von Pressekonferenzen, innerbetriebliche PR (z.B. Betriebszeitschriften, Jahresberichte). Eine genaue Definition des Begriffes "Öffentlichekeitsarbeit" ist bis heute nicht festgelegt. An Quantität mangelt es jedoch nicht. Scott Cutlip, ein Vorreiter im Bereich PR-BIldung, schreibt hierzu folgendes: "Public Relations is the management function that establishes and maintains mutually beneficial relationships between an organization and the publics on whom its success or failure depends."9 Bei dieser Bertrachtungsweise besteht die Funktion der Öffentlichkeitsarbeit darin, eine positive und damit gewinnbringende Beziehung zwischen der jeweiligen Organisation und der Öffentlichkeit zu wahren. Claudia Pfanner nennt in diesem Zusammenhang unter anderem zwei Modelle: Das "Publicity-Modell" bezeichnet eine Ein-Weg-Kommunikation und dient vornehmlich dazu, die positiven Aspekte der Organisation hervorzuheben. Dieses Modell nähert sich somit dem Bereich des Marketings an, obgleich in diesem vor allem das Ziel der bestmöglichen Vertreibung der produzierten Güter im Vordergrund steht. Das "Informationsmodell" dient in erster Linie dazu, wie der Name schon sagt, die Öffentlichkeit über die Organisation und ihre Handlungen zu informieren. Im Gegensatz zum "Publicity-Modell" soll hier eine überprüfbare Wahrheit kommuniziert werden. So stellt sich die Organisation also transparent und autentisch dar und nicht nur "im rechten Licht". In den meisten Fällen überschneiden und vermischen sich diese beiden Herangehensweisen jedoch.10
Kompetenzen [Bearbeiten]
Obwohl sich das Berufsbild des Journalisten zunehmend einer vereinheitlichenden Definition entzieht, gibt es eine Reihe von Fähigkeiten, die als grundlegende Voraussetzung jeglicher journalistischer Arbeit gelten können. Ausgezeichnete Deutschkenntnisse, verbunden mit einem ausgeprägten Sprachgefühl und, schlicht und ergreifend, dem Spaß am Schreiben, ebenso wie gute Englischkenntnisse, eine fundierte Allgemeinbildung, und, in Zeiten von crossmedialem Arbeiten und Online-Journalismus solide EDV-Skills. Aufgrund seiner eingangs beschriebenen Funktion sollte sich der Journalist zudem mit einer Arbeitsethik anfreunden können, die auf gesellschaftlichem Verantwortungsbewusstsein und persönlicher Integrität beruht.11 Eine grundsätzliche Offenheit und die Fähigkeit, mit Menschen Kontakt aufzubauen sind natürlich einerseits für die Recherche hilfreich, für den Radio- oder Fernsehjournalisten formatbedingt aber auch darüber hinaus wichtig.
Ausbildungswege [Bearbeiten]
Berufseinstieg und Verdienst
1. Die Berufsausbildung von Journalisten gestaltet sich in Deutschland auf sehr unterschiedliche Weise. Ein Praktikum mit anschließendem Volontariat in einer Medieneinrichtung gilt als klassischer Ausbildungsweg. Der Journalismus wird darüber hinaus immer mehr zu einem Beruf von Akademikern: 68,8% der heutigen Journalisten haben einen Studienabschluss, großteils im Bereich der Geisteswissenschaften. Nur ca. ein Fünftel (17,1%) der Journalisten haben im Hauptfach Journalistik, Publizistik, Kommunikations- und Medienwissenschaften studiert; ein weiteres Siebtel (13,7%) hat eine besondere Journalistenschule abgeschlossen. Im Allgemeinen lässt sich deshalb sagen, dass der Ausbildungsweg von Journalisten keinen Einfluss auf die spätere berufliche Position oder Gehaltshöhe hat.
2. Das durchschnittliche Nettoeinkommen der deutschen Journalisten variiert je nach Berufsjahren, Medium und beruflicher Position. Nach der Studie „Journalismus in Deutschland 2005“ verdienen 35% zwischen 1001 und 2000 Euro, 38,3% zwischen 2001 und 3000 Euro, und 11,9% zwischen 3001 und 4000 Euro. Fernsehjournalisten und Radioredakteure liegen dabei ganz oben auf der Einkommensskala. wo der Durchschnittsverdienst bei ca. 2500 Euro netto liegt. Ein gravierender Gehaltsunterschied ist zwischen privat-kommerziellen und öffentlich-rechtlichen Anbietern zu beobachten. So kommen beispielsweise die Journalisten von ARD und ZDF auf durchschnittlich 2800 Euro, während bei privat-kommerziellen Sendern der Verdienst nur bei 1550 Euro liegt. Ähnliches lässt sich auch für den Hörfunk feststellen. Unterdurchschnittlich werden Journalisten bei Onlinemedien, Anzeigeblättern und Mediendiensten mit durchschnittlich weniger als 1850 Euro monatlich bezahlt. 12
Wer eine Karriere als Journalist anstrebt, hat verschiedene Möglichkeiten. Quereinsteiger und Spätentscheider haben hier vielleicht mehr und bessere Möglichkeiten als irgendwo sonst. Doch auch wer während des Studiums ein Praktikum nach dem anderen absolviert und anschließend ein Volontariat oder einen Platz an einer Journalistenschule ergattert, hat den Posten als fest angestellter Redakteur noch längst nicht sicher. Die folgende Darstellung versteht sich nur als grober Überblick.13 Grundsätzlich lassen sich zwei verschiedene Wege unterscheiden: Der erste besteht aus dem Studium eines in Deutschland in zunehmender Anzahl vorhandenen Universitäts- oder Fachhochschulstudiengänges. die im Bereich Journalismus anzusiedeln sind. Gängigerweise sind diese unter den Bezeichnungen Journalismus/ Journalistik, Medien- oder Kommunikationswissenschaft und Publizistik oder einer Kombination derselben zu finden, sowohl als konsekutive als auch als nichtkonsekutive B.A. und M.A.-Studiengänge. Diese sind meistens sehr praxisorientiert, oft mit integriertem Volontariat und ermöglichen nach abgeschlossenem Studium den direkten Berufseinstieg, bspw. als Redakteur. Die Anzahl der Studienplätze ist generell begrenzt, die Ncs entpsrechend hoch. Zugangsvoraussetzungen sind in den meisten Fällen der Nachweis journalistischer Praxis und/oder eine Zugangsprüfung. Im Zuge der zunehmenden Professionalisierung wächst zudem der Anteil an Studiengängen, die fachliche und journalistische Ausbildung miteinander kombinieren und sich entweder auf ein bestimmtes Medium ( z.B. Fernseh- Online-Journalismus) oder Fachgebiet (z. B. Sportpublizistik, Musikjournalismus) konzentrieren. Der einzige Studiengang mit direktem Bezug zu Religion(swissenschaft) in Deutschland wird von der Universität Erlangen-Nürnberg angeboten: Medien-Ethik-Religion, M.A.. Neben journalistischer Praxis und kommunikationswissenschaftlichen Grundlagen werden hier vor allem auch medienethische und religiöse Inhalte gelehrt.14 Die zweite Möglichkeit ist ein Hochschulstudium, ob B.A/M.A, Diplom/Magister oder Staatsexamen ist tatsächlich nur selten von Bedeutung, das um eine fundierte journalistische Ausbildung, alternativ in Form von Volontariat oder Besuch einer Journalistenschule, ergänzt wird. Ersteres dauert in der Regel zwei Jahre, ist tarifvertraglich geregelt und hat das Ziel, dem Auszubildenden eine möglichst praxisnahe Vermittlung von journalistischen Tätigkeiten und verschiedenster Darstellungsformen innerhalb verschiedener Ressorts zu bieten. Hinzu kommt der Erwerb von theoretisches Wissen um Betriebsablauf, Urheberrecht, Berufsethik etc. Genau das leistet auch eine Journalistenschule, die sich in„offene“ d.h. von Vereinen oder Institutionen getragen (z.b. Deutsche Journalistenschule) oder „verlags-/senderinterne“ (z.B. Axel-Springer-Medienakademie) aufteilen.Viele genießen einen sehr guten Ruf, die medienübergreifende Ausbildung gilt als erstklassig, und ist in der Regel zwar kostenlos, wird aber auch nur in den seltensten Fällen mit eine Ausbildungsvergütung kompensiert. Zugangsvoraussetzung ist in beiden Fällen, neben dem abgeschlossenen Studium, auch hier der Nachweis von journalistischer Praxis in Form von Praktika und/oder eine Zugangsprüfung.
Journalismus und Religionswissenschaft [Bearbeiten]
Ein Studium der Religionswissenschaft vermittelt die gleichen, für einen Journalisten elementare Fertigkeiten wie jedes andere geisteswissenschaftliche Studium auch: Schnelles und reflektiertes Lesen, effiziente Recherche von Information und Einarbeitung in unbekannte Themen, kritischer Umgang mit Quellen und differenziertes Abwiegen derselben und schlussendlich die visuelle Aufbereitung und strukturierte Präsentation einer bewussten Auswahl der gewonnenen Erkenntnisse. Darüber hinaus aber schärft das Studium eines tendenziell exotischen Faches generell den Blick auf Themen jenseits von Bundesliga und Tagespolitik und damit auf eine Menge Material für interessante Beiträge, was sicherlich ein Pluspunkt ist.15 Tatsächlich kann sich ein Religionswissenschaftler eher auf einer inhaltlichen Ebene profilieren: Auch wenn sich die Anzahl der Formate, die sich explizit mit Religion aus einer nicht-konfessionellen Sicht beschäftigen, medienübergreifend doch sehr überschaubar ist, bleibt das Thema Religion nach wie vor ein gesellschaftlich relevantes und oft sehr emotional aufgeladen diskutiertes, sowohl in Deutschland als auch weltweit, sodass sich hier zweifellos eine Nische finden lässt, von der ein kritischer und respektvoller medialer Umgang mit dem Thema nur profitieren kann. Tatsächlich dürften aber in der Praxis nur die wenigsten die Freiheit haben, sich dergestalt zu spezialisieren, dass sie allein auf dem Pfad ihres studierten Fachgebietes wandeln können. Heinz-Peter Katlewski, freier Hörfunk-Journalist mit den Schwerpunkten Religion und Musik, hat es so formuliert: „Religion und Religionen kommen zwar vor, sogar häufig und doch sind sie die Ausnahme- wie fast alle anderen Themen auch.“ 16
Literatur und Quellen [Bearbeiten]
Dietrich, Kirsten: Journalismus - Auf geraden und auf krummen Wegen zum Schreiben als Beruf, in: Diemling, Patrick; Westermann, Juri (Hgg.): „Und was machst du später damit ?“ Berufsperspektiven für Religionswissenschaftler und Absolventen anderer Kleiner Fächer, Frankfurt a. M. 2001, S. 73-85.
Katlewski, Heinz-Peter: Hörfunk, in: Klöcker, Michael; Tworuschka, Udo (Hgg.): Praktische Religionswissenschaft, Köln 2008, S. 114-125.
Katlewski, Heinz-Peter: Printmedien, in: Klöcker, Michael; Tworuschka, Udo (Hgg.): Praktische Religionswissenschaft, Köln 2008, S. 110-114.
Malik, Maja; Scholl, Armin; Waischenberg, Siegfried: Journalismus in Deutschland 2005. Zentrale Befunde der aktuellen Repräsentativbefragung deutscher Journalisten, in: Media Perspektiven 7/2006, S.346-360.
Von La Roche, Walther: Einführung in den praktischen Journalismus, 19. Auflage, Wiesbaden 2013.
https://www.dfjv.de/beruf/journalismus-als-beruf (Zuletzt aufgerufen am 15.02.2015, 20 Uhr)
http://www.kna.de/ueberkna/ueberkna.html (Zuletzt aufgerufen am 15.02.2015, 20 Uhr)
medien-ethik-religion.de (Zuletzt aufgerufen am 15.02.2015, 20 Uhr)
Siegfried Waischenberg, Maja Malik, Armin Scholl: Journalismus in Deutschland 2005. Zentrale Befunde der aktuellen Repräsentativbefragung deutscher Journalisten, in: Media Perspektiven 7/2006, S.346-360.
https://dju.verdi.de/++file.../download/dju_Berufsbild_WEB.pdf
Scott Cutlip/Allen Center: Effective Public Relations, New Jersey: Prentice Hall, 2000.
Pfanner, Claudia: Der Beruf Öffentlichkeitsarbeit in Non-Profit Organisationen. Eine quantitative Befragung von Vereinen in Vorarlberg, Magisterarbeit Philosophie, Universität Wien 2009.
Belege [Bearbeiten]
1 Vgl. Siegfried Waischenberg, Maja Malik, Armin Scholl: Journalismus in Deutschland 2005. Zentrale Befunde der aktuellen Repräsentativbefragung deutscher Journalisten, in: Media Perspektiven 7/2006, S.346-360.
2 Vgl. https://dju.verdi.de/++file.../download/dju_Berufsbild_WEB.pdf
3 Vgl. Siegfried Waischenberg, Maja Malik, Armin Scholl: Journalismus in Deutschland 2005. Zentrale Befunde der aktuellen Repräsentativbefragung deutscher Journalisten, in: Media Perspektiven 7/2006, S.346-360.
4 Vgl. https://www.dfjv.de/beruf/journalismus-als-beruf/ berufsbild
5 Vgl. Siegfried Waischenberg, Maja Malik, Armin Scholl: Journalismus in Deutschland 2005. Zentrale Befunde der aktuellen Repräsentativbefragung deutscher Journalisten, in: Media Perspektiven 7/2006, S.346-360.
6 Vgl. https://dju.verdi.de/++file.../download/dju_Berufsbild_WEB.pdf
7 http://www.kna.de/ueberkna/ueberkna.html
8 Vgl. Von La Roche, Walther: Einführung in den praktischen Journalismus, 19. Auflage, Wiesbaden 2013, S. 25-52.
9 Scott Cutlip/Allen Center: Effective Public Relations, New Jersey: Prentice Hall, 2000, S. 6.
10 Pfanner, Claudia: Der Beruf Öffentlichkeitsarbeit in Non-Profit Organisationen. Eine quantitative Befragung von Vereinen in Vorarlberg, Magisterarbeit Philosophie, Universität Wien 2009, S. 7-10.
11 Vgl. https://www.dfjv.de/beruf/journalismus-als-beruf/berufsbild
12 Siegfried Waischenberg, Maja Malik, Armin Scholl: Journalismus in Deutschland 2005. Zentrale Befunde der aktuellen Repräsentativbefragung deutscher Journalisten, in: Media Perspektiven 7/2006, S.346-360.
13 Für einen umfassenden Überblick für Wege in den Journalismus sei an dieser ausdrücklich Stelle auf das Standardwerk zum Thema von La Roche verwiesen, das nicht nur sämtliche Ausbildungswege sehr ausführlich und mit vielen praktischen Hinweisen versehen darstellt, sondern u.a auch eine detaillierte Übersicht über sämtliche Studiengänge enthält und regelmäßig aktualisiert wird, vgl. Von La Roche, Einführung, S. 203-278.
14 Für einen detaillierteren Überblick vgl. Medien-Ethik-Religion.de
15 Vgl. Dietrich, Kirsten: Journalismus - Auf geraden und auf krummen Wegen zum Schreiben als Beruf, in: Diemling, Patrick; Westermann, Juri (Hgg.): „Und was machst du später damit ?“ Berufsperspektiven für Religionswissenschaftler und Absolventen anderer Kleiner Fächer, Frankfurt a. M. 2001, S. 75.
16 Katlewski, Heinz-Peter: Hörfunk, in: Klöcker, Michael; Tworuschka, Udo (Hgg.): Praktische Religionswissenschaft, Köln 2008, S. 125.