3.1 Darstellung von Geraden
In einer Ebene E mit einem kartesischen Koordinatensystem lässt sich eine Gerade g durch eine lineare Gleichung für die Koordinaten x und y beschreiben: Alle Punkte (x,y), die auf der Gerade liegen, erfüllen die lineare Gleichung
y = mx + b
mit geeigneten Zahlen m und b. Umgekehrt beschreibt jede solche lineare Gleichung eine Gerade in der Ebene.
Die beiden Größen m und b haben eine anschauliche Bedeutung:
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m ist die Steigung der Geraden
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b ist der Achsenabschnitt, d.h. die Gerade schneidet die y-Achse im Punkt (0,b).
Allerdings gibt es Geraden, die sich so nicht darstellen lassen, nämlich alle Geraden, die parallel zur -Achse verlaufen. Wir werden daher noch andere Darstellungsformen untersuchen, die es erlauben, alle Geraden auf eine einheitliche Art zu schreiben.
Bei der Bestimmung von Geradengleichungen begegnet man verschiedenen Aufgabenstellungen.
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Sind zwei Punkte \(P_0\) und \(P_1\) auf der Geraden \(g\) bekannt, so ergeben sich die zugehörigen Werte m und b, indem man ausnutzt, dass die Koordinaten der Punkte \(P_1 = (x_1, y_1)\) und \(P_2 = (x_2, y_2)\) die Gleichung \(\)y=mx + b\(\) erfüllen. Dies führt auf zwei Gleichungen mit den zwei Unbekannten \(\)m\(\) und \(\)b\(\):
\(\begin{array}{rcl}y_1&=&mx_1+b\\y_2&=&mx_2+b\end{array}\)
aus denen man dann die Werte
\(m=\displaystyle\frac{y_2-y_1}{x_2-x_1}\;\) und \(\;b=y_1-\displaystyle\frac{y_2-y_1}{x_2-x_1}x_1\)
erhält. Man kann allerdings auch die Geradengleichung direkt hinschreiben:
\(y-y_1=\displaystyle\frac{y_2-y_1}{x_2-x_1}(x-x_1)\)
Diese Gleichung stellt sicher, dass der Punkt \((x_1, y_1)\) auf der Geraden liegt, denn setzt man für \(x\) den Wert \(x_1\) und für \(y\) den Wert \(y_1\) ein, dann steht auf beiden Seiten der Gleichung Null. Da auch die Steigung mit der Steigung einer Gerade durch die Punkte \(\)P_1 = (x_1, y_1)\(\) und \(\)P_2 = (x_2, y_2)\(\) übereinstimmt, liegt auch der zweite Punkt \(\)P_2 = (x_2, y_2)\(\) auf der Geraden.
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Ist die Gerade durch einen Punkt \(P_1 = (x_1, y_1)\) und die Steigung \(m\) gegeben, so erhält man die noch fehlende Größe \(b\), indem man benutzt, dass die Koordinaten des Punktes \(P_1 = (x_1, y_1)\) die Gleichung \(y = mx + b\) erfüllen müssen. Noch einfacher ist es, die Gleichung in der Form
\(y-y_1=m(x-x_1)\)
beziehungsweise\(y=m x \underbrace{-m x_1+ y_1}_{=b}\)
direkt hinzuschreiben, bei der man sofort sieht, dass sie für \(y=y_1\) und \(x=x_1\) erfüllt ist.
Wie man Geradengleichungen mit Hilfe von Vektoren darstellt, siehst Du