Rassismus ist eine spezifische Form der Diskriminierung gegenüber nicht-weiß gelesenen Menschen: Anti-Schwarzer Rassismus, antimuslimischer Rassismus, antiasiatischer Rassismus sowie Rassismus gegenüber Rom*nja und Sinti*zze. Je nach theoretischer Grundlage kann auch Antisemitismus dazu gezählt werden. Diese verschiedenen Rassismen sind historisch gewachsene Konstrukte mit verschiedenen Entstehungsgeschichten, um Gewalt und Unterdrückung gegenüber nicht-weiß gelesenen Menschen zu legitimieren. Bis heute strukturieren rassistische Wissensbestände unsere Welt. Das bedeutet, erstens sind wir alle eingebettet in diese Ungleichheitsstruktur und zweitens, dass wir alle rassistische Wissensbestände und Verhaltensweisen erlernt haben.

Aber es ist sehr wichtig zu verstehen, dass uns Rassismus nicht auf dieselbe Art und Weise betrifft, sondern dass weiße Menschen weiße Privilegien haben, die nicht-weiße Menschen nicht haben und dass nicht-weiße Menschen Diskriminierungen und Gewalt erfahren, die weiße Menschen niemals erfahren können.
Dabei ist rassistische Diskriminierung nicht alleine stehend: Eine Schwarze Frau erfährt eine andere Form der Diskriminierung als ein muslimischer Mann.
Mehr dazu findet ihr unter 'Schon mal von Intersektionalität gehört?'


Die Hochschule ist kein rassismusfreier Raum.

Rassismus ist in die Institution Hochschule eingeschrieben, beispielsweise in Form des institutionellen Rassismus. Rassismus spielt sich auf verschiedenen Ebenen ab: Es gibt den institutionellen, den internalisierten und den interpersonalen Rassismus und den Alltagsrassismus.

"Auf diesen Ebenen werden Machtverhältnisse geschaffen, die die gesellschaftlichen Strukturen und sogar globare Hierarchien zwischen Ländern und zwischen Kontinenten herstellen. Der Begriff 'struktureller Rassismus' bezeichnet dementsprechend rassistische Machtmechanismen, die in Individuen, Gesellschaften oder Institutionen verankert sind und diese negativ beeinflussen." (Natasha A. Kelly 2021: 10).


Im Interview hat uns Prof. Karim Fereidooni erklärt, wie es mit rassismuskritischer Forschung an der Uni eigentlich aussieht und wie konkrete Maßnahmen für eine rassismuskritische Hochschule aussehen könnten!
Außerdem sprechen wir darüber, wie Lehrpersonen ihre Lehre und ihren Unterricht rassismuskritisch gestalten können und wieso die Auseinandersetzung mit Rassismus für Alle wichtig ist.
Am Ende hatten wir noch Zeit ein wenig zu träumen und Prof. Fereidooni zu fragen, wie eine antirassistische Hochschule aussehen könnte.


Aber hört selbst!

 



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**Zum Zeitpunkt des Interviews war Alina Adrian noch WHB beim Projekt Unser Campus. Die Juniorprofessur von Prof. Dr. Karim Fereidooni wurde mittlerweile in eine ordentliche Professur umgewandelt.


Tipps und Quellen aus dem Interview:

Quellen:

  • Natasha A. Kelly: Rassismus. Strukturelle Probleme brauchen strukturelle Lösungen! Atrium Verlag Zürich 2021.
  • Tupoka Ogette: exit RACISM. rassismuskritisch denken lernen. 9. Auflage. Unrast Verlag Münster 2019.
  • Emily Ngubia Kessé (Hrsg.): eingeschrieben. Zeichen setzen gegen Rassismus an deutschen Hochschulen. w_orten & meer Verlag Berlin 2015.


    Unter dem Reiter Educate Yourself! findet ihr viele weitere Buch-, Video-, und Podcasttipps zum Thema!




Verfasst von Alina Adrian.