Der Eneasroman ist das Hauptwerk Heinrichs von
Veldeke, welcher in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts lebte. Der Eneasroman,
welcher auch Eneit genannt wird, entstand aufgrund einer Entwendung des
Manuskripts in zwei Phasen. Es wird davon ausgegangen, dass Heinrich von
Veldeke Vergils ‚Aeneis‘ bekannt gewesen ist und ihm die französische Quelle
‚Roman d’Eneas‘ als Vorlage diente. Der Eneasroman ist der erste höfische
Roman, welcher in deutscher Sprache verfasst wurde. Sowohl aufgrund seiner ausführlichen
Beschreibungen von Personen, Waffen, Liebes- und Beratungsszenen als auch
hinsichtlich der Anwendung reiner Reime und metrisch regelmäßiger Verse, wird
ihm ein großer Vorbildcharakter zugeschrieben.