Das Nibelungenlied wurde um 1200 niedergeschrieben
und gilt als eines der bekanntesten Werke mittelhochdeutscher Literatur. Es ist
ein Heldenepos, das aus 39 Âventiuren besteht und deren inhaltlicher Aufbau sich
in zwei Teile gliedert. Der erste Teil berichtet von der Reise Siegfrieds von
Xanten an den burgundischen Hof, wo er Kriemhild ehelicht und während einer
Jagd durch Hagen den Tod findet. Der zweite Teil handelt vom Untergang der
Burgunden am Hofe König Etzels. Bis ins 20. Jahrhundert hinein galt das
Nibelungenlied als Nationalepos, womit einhergehend Siegfried der Drachentöter als
deutscher Nationalheld überhöht wurde. Diese Glorifizierung des
Nibelungenliedes ist jedoch umstritten und viel diskutiert.