Interkulturelle Kommunikation

Interkulturelle Kommunikation

by Sayedeh Tayebatayeba -
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In Iran ist es üblich, dass man beim Essen, egal ob es in der Schule oder am Arbeitsplatz ist, anderen Personen in der Nähe, besonders wenn man sie kennt (manchmal sogar Fremden), etwas von seinem Essen anbietet (bevor man selbst isst). Wenn man das nicht macht, gilt man als unhöflich oder respektlos. In Deutschland habe ich dieses Verhalten bisher nicht beobachtet.

Außerdem gibt es in unserer Kultur ein besonderes Konzept, was das man „Taarof“ nennt. Das bedeutet, wenn jemand aus Höflichkeit etwas anbietet, lehnt man es zunächst höflich ab, auch wenn man es eigentlich möchte. Es gehört zum guten Ton, erst einmal „nein“ zu sagen und zu warten, bis die andere Person noch einmal darauf besteht. Zum Beispiel wenn ein Kollege mich zu sich nach Hause einlädt, sollte ich erst einmal höflich ablehnen, damit er insistieren kann und ich dann seine Einladung annehmen kann. Oder wenn ich bei einem Freund zu Besuch bin und er mich fragt, ob ich bei ihm zu Abend essen möchte, sollte ich zuerst ablehnen (aber so, dass es echt wirkt), dann sollte er noch einmal fragen, und erst dann nehme ich die Einladung dankend an. Aber in Deutschland sprechen die Menschen sehr direkt und offen, und solche formellen oder symbolischen Verhalten gibt es hier nicht.

In reply to Sayedeh Tayebatayeba

Re: Interkulturelle Kommunikation

by Dagmar Schinauer -
Inhaltlich und sprachlich ist das eine sehr gute Erklärung/Beschreibung. Kleine Fehler habe ich korrigiert und markiert.