Folie 26

Folie 26

by Rachel Sonuga -
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Es fällt mir in der Tat schwer, diese Frage zu beantworten. Bei den Aussagen auf Folie 26 würde ich in Frage stellen, ob sie für eine Dogmatik überhaupt von Bedeutung sein können.
Wenn ich Rothe richtig verstanden habe (und auch da bin ich mir nicht ganz sicher, weil er wohl in seinem Schreibeifer vergessen hat, zwischendurch einen Punkt zu setzen), dann sollen Christen nicht nur die Bibel, sondern die ganze Welt, die Natur und die Geschichte als Erkenntnisquelle sehen. Die Bibel stünde nicht isoliert da, sondern eben im Zusammenhang mit der ganzen Geschichte.
Meine Frage dazu ist: Natürlich kann man auch durch die Betrachtung der Natur (der Schöpfung) zur Erkenntnis Gottes gelangen. Aber Gott hat sich in Jesus Christus offenbart, von dem wir in der Bibel lesen können. Welche Offenbarung kann es also geben, außer Jesus Christus und die Bibel?
Auf welchem Fundament stünde eine Dogmatik, die auch die ganze Welt, Natur und Geschichte mit einbezieht? Wo würden wir die Grenze ziehen? Können wir durch Naturbetrachtung und Geschichtsstudium zu spezifisch christlichen Erkenntnissen gelangen?  Und welche bzw. wessen Geschichte meint Rothe eigentlich? 
Auch wenn Ethik und Dogmatik aufeinander bezogen sind, scheint mir Rothes Betonung eines primär religiös-moralischen Christentums zu kurz zu greifen und immer in der Gefahr zu sein, sich selbst überflüssig zu machen.