Die Bibel aus der Hand der Geschichte

Die Bibel aus der Hand der Geschichte

by Luca Eden -
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Die im Betreff genannte Formulierung (Folie 26) finde ichin höchstem Maße anschlussfĂ€hig. 

Sie hilft gegen eine allzu unkritische und biblizistische Interpretation der Bibel und findet in der historisch-kritischen Exegese, die wiederum die Dogmatik bereichert und befruchtet, ihre konkrete AusprĂ€gung. Rothes Anliegen der "Entfremdung von der Heiligen Schrift" (Folie 27) entgegenzuwirken halte ich, besonders in Kirche, fĂŒr aktuell. Denn gerade in der Arbeit mit Jugendlichen fĂ€llt auf, dass der historisch-kritische Blick oft zu einer solchen Entfremdung fĂŒhrt. Gleichzeitig bleibt dieser aber notwendig. 

So bleibt bis heute eine gewisse Aporie in vielen Christen bestehen, die, soweit meine Erfahrung in der UniversitĂ€t reicht, von der Uni auch nicht abschließend aufgelöst werden kann. Es scheint trotz aller BemĂŒhungen, eine angemesse und sinnstiftende Bibelhermeneutik und Exegese herzustellen, ein persönlicher Prozess jedes einzelnen Christen zu sein, wie man mit der Geschichtlichkeit und dem Offenbarungsanspruch der Bibel umgehen kann. 

Rothe hat also das Problem nicht abschließend gelöst, aber dieses wichtige Problem erkannt und (s)einen Vorschlag gemacht, wie man mit diesem umgehen kann. 

In der "Grundinformation Dogmatik" von Rochus Leonhardt gibt es auch einen Abschnitt zu der Bibel. Auch hier zeigt sich, dass die Art und Weise, wie mit der Bibel umzugehen ist und wie sie in der Dogmatik einzubeziehen ist, nicht abschließend geklĂ€rt ist.