Kirchenkritik

Kirchenkritik

di Kira-Johanna Selke -
Numero di risposte: 1

Wenn G. Arnold die Institutionalisierung der etablierten evangelischen Kirchen in Frage stellt, ist dies doch eigentlich eine reformierende Anfrage an die Institution Kirche, ob diese noch zeitgemäß ist, oder ob diese sich verändern muss. Ist nicht gerade dies ein Anliegen der protestantischen Kirche und muss als solche auch besonders gewürdigt werden? Fragwürdig wird natürlich seine Diensttätigkeit als Pfarrer in der Kirche. Hat er auf diese Weise vielleicht versucht die etablierte Kirche von innen zu verändern und anzupassen, und ist somit ein Reformator des 17. Jhds?

In riposta a Kira-Johanna Selke

Re: Kirchenkritik

di Ute Gause -
Hallo Frau Selke,
zunächst einmal etwas pauschal geantwortet: etablierte Kirchen verstehen radikale Anfragen meist als Kritik – und weisen so etwas gerne zurück. Bei Arnold hat es natürlich mit seiner extensiven Kirchenkritik zu tun und mit seiner Unparteiischen Kirchen- und Ketzerhistorie, die der etablierten Kirche natürlich nicht gefiel! Dass er nach seiner Rückkehr in die Kirche viele seiner Positionen beibehalten hat, ist eine Tatsache. Tatsächlich könnte man ihm unterstellen, dass er zurückgegangen ist, um die Kirche „von unten" bzw. radikal (?) zu unterwandern. Vom etablierten kirchlichen Pietismus wurde das aber nicht als positiv gesehen. Von seiner Rezeption her hat er jedenfalls stark weitergewirkt, u.a. auf Goethe – insofern könnte man ihn tatsächlich als Reformator des 17. Jahrhunderts bezeichnen.