Checkliste Erkennen und Handeln
Abschlussbedingungen
Es sind 13 verschiedene Verhaltensauffälligkeiten von Kindern jeweils kurz dargestellt und erläutert, wie Sie mit diesen umgehen können.
Inhaltsverzeichnis
Abschnitt 2: Intrusionen / Flashbacks
Abschnitt 3: Dissoziation
Abschnitt 4: Repetitive Verhaltensweisen
Abschnitt 5: Ängste
Abschnitt 6: Hypervigilanz
Abschnitt 7: Aufmerksamkeits- und Konzentrationsprobleme
Abschnitt 8: Grenzenloses/risikoreiches/aggressives Verhalten
Abschnitt 9: Regressives Verhalten
Abschnitt 10: Schuldgefühle
Abschnitt 11: Körperliche Beschwerden
Abschnitt 12: Emotionale Reaktivität
Abschnitt 13: Depressivität
Abschnitt 14: Schlafprobleme
8. Grenzenloses/risikoreiches/aggressives Verhalten
Wieso entsteht grenzenloses/risikoreiches/aggressives Verhalten?
- Unbewusster Versuch Grenzen zu erzwingen und so mehr Halt und Sicherheit zu erfahren bzw. auch zu überprüfen, ob Halt gegeben wird
- In Auseinandersetzungen kann das „Nicht-Nachgeben“ als Versuch dienen, im Vergleich zur erlebten Hilflosigkeit in der traumatischen Situation wieder die aktive und kontrollierende Rolle einzunehmen
- Oppositionelles Verhalten bspw. Verweigerung der Teilnahme am Sitzkreis o.ä.
Was kann ich bei grenzenlosem/risikoreichem/aggressivem Verhalten tun?
- Erklärungen prüfen, die das Kind dafür gibt, dass es sich nicht an die Regeln hält (z.B. Regelverständnis, Ängste)
- Dem Kind im Rahmen der Möglichkeiten kleine Freiräume zugestehen, in denen es seine Bedürfnisse nach Autonomie und Kontrolle befriedigen kann (z.B. ein Spiel / Lied aussuchen, eine Reihenfolge bestimmen), Zeit geben
- Auf die Einhaltung von Regeln bestehen, die für das Miteinander und die Sicherheit wichtig sind
- Dem Kind auf eine nicht bestrafende Art und Weise Regeln vermitteln und die eigenen Grenzen sowie die Grenzen der anderen Kinder aufzeigen
- Dem Kind eine Möglichkeiten geben, seine Wut heraus zu lassen, beispielsweise indem es sich durch anstrengende Aktivitäten auspowert
- Dem Kind eine Wut-Box anbieten, in dem saure Kaugummis, ein sehr kaltes Getränk, ein Stressball usw. enthalten sind (dem Kind helfen sich in einer akuten Wutsituation auf die verschiedenen Sinne zu konzentrieren und mit den intensiven Emotionen umzugehen)
- Als Prävention ein Stimmungsbarometer und die Stopp-Regel einführen, damit die Kinder ihre Grenzen erkennen lernen und diese gewaltfrei wahren, wenn andere diese zu überschreiten versuchen. Für das Stimmungsbarometer kann man ein Plakat benutzen, auf dem die Kinder ihre Stimmungslage angeben können (bspw. Emoticons/Thumbs up oder Thumps down). Das Stimmungsbarometer dient den Kindern dazu, ihre Gefühle zu reflektieren und mitzuteilen. Das Kind soll hierbei lernen nicht aggressiv zu reagieren, sondern seinen Zorn zu kommunizieren, sodass man in der Gruppe nach einer Lösung suchen kann. Bei der Stopp-Regel geht es darum, dass ein Kind laut „Stopp“ rufen soll, wenn es sich in einer Situation überfordert und wütend fühlt. Dies dient dazu Streit zu vermeiden und anderen Kindern Grenzen zu setzen