Checkliste Erkennen und Handeln
Website: | RUB Moodle |
Kurs: | SelbstLernAngebot: Frühkindliche Bildung für Kinder mit Fluchthintergrund |
Buch: | Checkliste Erkennen und Handeln |
Gedruckt von: | Gast |
Datum: | Samstag, 3. Mai 2025, 20:51 |
Beschreibung
Es sind 13 verschiedene Verhaltensauffälligkeiten von Kindern jeweils kurz dargestellt und erläutert, wie Sie mit diesen umgehen können.
Inhaltsverzeichnis
Abschnitt 2: Intrusionen / Flashbacks
Abschnitt 3: Dissoziation
Abschnitt 4: Repetitive Verhaltensweisen
Abschnitt 5: Ängste
Abschnitt 6: Hypervigilanz
Abschnitt 7: Aufmerksamkeits- und Konzentrationsprobleme
Abschnitt 8: Grenzenloses/risikoreiches/aggressives Verhalten
Abschnitt 9: Regressives Verhalten
Abschnitt 10: Schuldgefühle
Abschnitt 11: Körperliche Beschwerden
Abschnitt 12: Emotionale Reaktivität
Abschnitt 13: Depressivität
Abschnitt 14: Schlafprobleme
Inhaltsverzeichnis
- 1. Inhaltsverzeichnis
- 2. Intrusionen/ Flashbacks
- 3. Dissoziation
- 4. Repetitive Verhaltensweisen
- 5. Ängste
- 6. Hypervigilanz
- 7. Aufmerksamkeits-/ Konzentrationsprobleme
- 8. Grenzenloses/risikoreiches/aggressives Verhalten
- 9. Regressives Verhalten
- 10. Schuldgefühle
- 11. Körperliche Beschwerden
- 12. Emotionale Reaktivität
- 13. Depressivität
- 14. Schlafprobleme
1. Inhaltsverzeichnis
Abschnitt 2: Intrusionen / Flashbacks
Abschnitt 3: Dissoziation
Abschnitt 4: Repetitive Verhaltensweisen
Abschnitt 5: Ängste
Abschnitt 6: Hypervigilanz
Abschnitt 7: Aufmerksamkeits- und Konzentrationsprobleme
Abschnitt 8: Grenzenloses/risikoreiches/aggressives Verhalten
Abschnitt 9: Regressives Verhalten
Abschnitt 10: Schuldgefühle
Abschnitt 11: Körperliche Beschwerden
Abschnitt 12: Emotionale Reaktivität
Abschnitt 13: Depressivität
Abschnitt 14: Schlafprobleme
2. Intrusionen/ Flashbacks
Was sind Intrusionen und wie drücken sie sich aus?
- Sich plötzlich und unerwartet aufdrängende, nicht kontrollierbare Erinnerungen und Gedanken
- Sind bei Kindern schwer von außen zu erkennen, da es nicht immer Intrusionen sind, wenn ein Kind abwesend erscheint (ein Kind kann gerade ebenso in ein Spiel oder einen Gedanken vertieft sein)
- Unterschied zwischen unkontrollierbaren Erinnerungen und kontrollierbaren Gedanken beachten
- Können in Form von Bildern, taktilen oder akustischen Empfindungen oder Gerüchen auftreten
- Sind überwältigend (Ausblenden ist nicht möglich)
- Sind durch das Traumagedächtnis bedingt: Erinnerungen an das Trauma sind nicht im autobiographischen Gedächtnis verankert und können so durch ähnliche Reize ausgelöst werden
Was sind Erinnerungen/ Flashbacks und wie machen sie sich bemerkbar?
- Erinnerungen sind eine Form von Intrusionen:
- Wenn traumatische Erinnerungen die Oberhand über die Gegenwart gewinnen
- Traumatische Situation wird so erlebt, als ob sie im derzeitigen Moment geschehen würde
- Können durch einen Auslösereiz, einen sogenannten Trigger, hervorgerufen werden
- Kinder verhalten sich sehr ängstlich, zeigen Gefühle & Verhaltensweisen aus der traumatischen Situation oder spielen wiederholt bestimmte Situationen im Spiel nach
- Mögliche Auslöser können etwa Gerüche (z.B. Schweiß-, Öl- oder Rauchgeruch), Geräusche (z.B. Feueralarm, Testung des Sirenensignals oder ein lauter Knall) sowie Blicke, Bewegungen und Berührungen sein
- Achtung: oft treten repetitive Verhaltensweisen als Ausdruck von Erinnerungen auf (s.u.)
Was kann ich bei Intrusionen/ Flashbacks tun?
- dem Kind aufmerksam zuhören, falls es etwas erzählen oder über etwas reden möchte
- Versuchen, das Kind zu beruhigen (zwar verstehen jüngere Kinder den Inhalt von beruhigenden Worten häufig nicht, jedoch kann allein die Zuwendung sowie der Tonfall dazu führen, dass Kinder sich wieder beruhigen)
- Dem Kind spielerisch bei der Verarbeitung der Erinnerungen helfen
- nur gute Strategie wenn das Kind emotional erreichbar ist: Beruhigung ins Spiel reinbringen, indem man Ablenkungsstrategien anwendet (=Vernebelung), die das Kind herunterregulieren
- Möglichst frühzeitig in das Spiel eingreifen, noch bevor sich ein Kind in das Spiel „hineinsteigert“
- Beispiel: „Ich sehe, dass dich viele Ereignisse aus deiner Vergangenheit beschäftigen und dir Angst machen, dich belasten, dich traurig machen. All diese schlimmen Dinge sind nun vorbei und bloß noch Erinnerungen. Hier und jetzt wird dir nichts Böses zustoßen, denn bei uns bist du sicher. “
3. Dissoziation
Was sind Dissoziationen und wie machen sie sich bemerkbar?
- Geistige Abwesenheit/Erstarren/Gedankenverlorenheit
- Kann von einer leichten Tagträumerei bis hin zu völlig fehlender Ansprechbarkeit reichen
- Schutzreaktion vor belastenden Ereignissen, wobei häufige und intensive Dissoziationen nicht hilfreich für die Verarbeitung traumatisierender Erlebnisse sind, da keine Integration in das autobiographische Gedächtnis erfolgt
- Das Kind hat im Anschluss keine Erinnerung an den Moment, in dem die Dissoziation auftrat
- Das Kind versteift sich, die Erzählweise oder das Verhalten ändern sich plötzlich
- Kann durch Erinnerung oder äußere Faktoren wie laute Geräusche, Gerüche oder Stimmen hervorgerufen werden
- Achtung: oft zeigen sich repetitive Verhaltensweisen als Ausdruck von Dissoziationen (s.u.)!
Was kann ich bei Dissoziationen tun?
- Das Kind in die Gegenwart zurückholen
- Hierbei möglichst die folgenden Punkt beachten
- ruhig bleiben
- Augenkontakt mit dem Kind aufbauen und halten
- in einfachen und klaren Sätzen sprechen
- das Kind mit seinem Namen ansprechen
- Ankündigungen von Berührungen
- Orientierung: Erklären Sie, wer Sie sind, und nennen Sie den Ort, die Tageszeit und was gerade passiert ist (Beispiel: „Wir haben Mittagszeit. Gerade haben wir gemeinsam gegessen und wir sind in der Spielecke und haben mit den Puppen gespielt. Ich bin die Frau X und du bist X….“)
- dem Kind versichern, dass es in Sicherheit ist
- das Kind fragen, wie es heißt und wo es ist
- das Kind auffordern, Dinge und Wahrnehmungen in der Umgebung (z.B. Spielzeuge, Namen anwesender Kinder, Geräusche) zu benennen.
- dem Kind einen Gegenstand geben, welches es mit Sicherheit assoziiert, z.B. ein Kuscheltier (auch ein symbolischer Gegenstand in der Hand kann helfen)
- starke und klare Sinnesreize, z.B. ein kaltes Tuch auf den Arm legen, hohe oder schrille Geräusche erzeugen (pfeifen, klatschen), oder stark riechende Substanzen (Öle, Kräuter etc.) im Raum einsetzen
- Warme/sanfte/leise Sprechstimme: Sicherheit vermitteln/Kind soll sich wohl fühlen
- Strukturen wie z.B. Rituale schaffen (Vorhersehbares im Tagesablauf integrieren, um Gefühl der Sicherheit herzustellen)
4. Repetitive Verhaltensweisen
Was ist repetitives Verhalten?
- sich ständig wiederholende, ggf. thematisch spezifische Verhaltensweisen
- Teilaspekte mitunter traumatischer Erlebnisse werden reinszeniert
- Nachspielen/Malen von Situationen (z.B. mit Puppen)
- Bei häufigem oder zwanghaftem Wiederholen dieser Spiele: posttraumatisches Spielen
- Versuch des Kindes, das Erlebte zu verarbeiten
Was kann ich bei repetitivem Verhalten tun?
- Unterbinden der Spiele, die das Beisammensein stören bzw. allgemeine Regeln im pädagogischen Alltag verletzen
- Benennen der Gefühle, die beim Kind wahrgenommen werden
- Versuchen das Kind zu beruhigen, wenn es infolge des Nachspielens oder Malens sehr aufgewühlt erscheint
5. Ängste
Welche Arten von Ängsten gibt es?
- Generalisierte Angst
- Ängste, die sich auf alltägliche Dinge ausweiten (z.B. Angst, verlassen zu werden, beim Schlafengehen, Abschiednehmen, Angst vor Dunkelheit oder vor fremden Menschen)
- Spezifische Angst
- Sind an die ursprünglich traumatische Situation gebunden
- Z.B. Angst vor Menschen oder Tieren, die während der traumatischen Situation anwesend waren, daran beteiligt waren oder eine Erinnerung an die traumatische Situation auslösen
- Trennungsangst
- Angst, wenn die Eltern weggehen (Weinen, Aggression), dass diese nicht wiederkommen oder ihnen etwas passiert, wenn das Kind nicht bei Ihnen ist
- Häufig somatische Beschwerden wie Bauschmerzen oder Übelkeit
- Kann durch bereits erfahrene Verlusterlebnisse bedingt sein, jedoch können auch Kinder ohne Verlusterfahrungen Trennungsangst entwickeln
Was kann ich beim Auftreten von Ängsten tun?
- Versuchen das Kind zu beruhigen
- Erklären wo das Kind gerade ist und dass es sich in Sicherheit befindet
- Erklären wovor sich das Kind erschrocken hat und was das bedeutet
- Dem Kind die Möglichkeit geben seine Ängste mitzuteilen
- Dem Kind genau erklären, wohin die Eltern gehen und wann genau sie wiederkommen
- Nicht das Vermeidungsverhalten des Kindes verstärken, indem die Eltern das Kind wieder mitnehmen oder gar nicht mehr in die Kita bzw. das Brückenprojekt bringen
- Regelmäßigkeit und Struktur einbringen und
erhalten
6. Hypervigilanz
Was ist Hypervigilanz und wie drückt sie sich aus?
- Erhöhtes Erregungsniveau: Körper befindet sich immer noch im Alarmzustand
- Kann zu Schlafstörungen, erhöhter Wachsamkeit und Schreckhaftigkeit führen
- Sensible Reaktion auf Veränderungen
- Motorische Unruhe
Was kann ich bei Hypervigilanz tun?
- Entspannungsübungen wie zum Beispiel Phantasie- oder Traumreisen, sowie progressive Muskelentspannung anwenden, damit die Kinder lernen können, wie sie mit Unruhezuständen/Anspannung umgehen können
- Übungen können mit der ganzen Gruppe durchgeführt werden
7. Aufmerksamkeits-/ Konzentrationsprobleme
Wie drücken sich Aufmerksamkeits-/ Konzentrationsprobleme aus?
- Verminderung der Aufmerksamkeit sowie der Konzentrations- und Merkfähigkeit
- Schwierigkeiten beim Zuhören oder Erzähltem zu folgen
- Kann auch mit häufiger oder übermäβiger Übermüdung einhergehen (s. Schlafprobleme)
- Eingeschränkte Fähigkeit chronologisch zu denken oder zu erzählen
- Häufig auch Fabulieren oder Phantasieren
Was kann ich bei Aufmerksamkeits-/ Konzentrationsproblemen tun?
- Dem Kind genau sagen, was gemeint ist: z.B. „Sei leise, schau genau hin und höre gut zu!“ anstatt „Jetzt konzentrier dich doch mal!“
- „Tu nicht“ Aussagen vermeiden
- Erwartungen herunterschrauben und das Kind nicht überfordern
- Unruhe und Lärm ausschalten, wenn sich das Kind konzentrieren soll
- Kind so früh wie möglich daran gewöhnen, sich immer nur mit einer Sache zu beschäftigen
- Mit dem Kind einüben, sich selbst besser zu beobachten und sein Verhalten zu regulieren ("Stopp, was tust du gerade? Was wolltest du eigentlich tun? Was brauchst du dazu?")
- Musik hören, Tanzen, regelmäßiges Vorlesen
8. Grenzenloses/risikoreiches/aggressives Verhalten
Wieso entsteht grenzenloses/risikoreiches/aggressives Verhalten?
- Unbewusster Versuch Grenzen zu erzwingen und so mehr Halt und Sicherheit zu erfahren bzw. auch zu überprüfen, ob Halt gegeben wird
- In Auseinandersetzungen kann das „Nicht-Nachgeben“ als Versuch dienen, im Vergleich zur erlebten Hilflosigkeit in der traumatischen Situation wieder die aktive und kontrollierende Rolle einzunehmen
- Oppositionelles Verhalten bspw. Verweigerung der Teilnahme am Sitzkreis o.ä.
Was kann ich bei grenzenlosem/risikoreichem/aggressivem Verhalten tun?
- Erklärungen prüfen, die das Kind dafür gibt, dass es sich nicht an die Regeln hält (z.B. Regelverständnis, Ängste)
- Dem Kind im Rahmen der Möglichkeiten kleine Freiräume zugestehen, in denen es seine Bedürfnisse nach Autonomie und Kontrolle befriedigen kann (z.B. ein Spiel / Lied aussuchen, eine Reihenfolge bestimmen), Zeit geben
- Auf die Einhaltung von Regeln bestehen, die für das Miteinander und die Sicherheit wichtig sind
- Dem Kind auf eine nicht bestrafende Art und Weise Regeln vermitteln und die eigenen Grenzen sowie die Grenzen der anderen Kinder aufzeigen
- Dem Kind eine Möglichkeiten geben, seine Wut heraus zu lassen, beispielsweise indem es sich durch anstrengende Aktivitäten auspowert
- Dem Kind eine Wut-Box anbieten, in dem saure Kaugummis, ein sehr kaltes Getränk, ein Stressball usw. enthalten sind (dem Kind helfen sich in einer akuten Wutsituation auf die verschiedenen Sinne zu konzentrieren und mit den intensiven Emotionen umzugehen)
- Als Prävention ein Stimmungsbarometer und die Stopp-Regel einführen, damit die Kinder ihre Grenzen erkennen lernen und diese gewaltfrei wahren, wenn andere diese zu überschreiten versuchen. Für das Stimmungsbarometer kann man ein Plakat benutzen, auf dem die Kinder ihre Stimmungslage angeben können (bspw. Emoticons/Thumbs up oder Thumps down). Das Stimmungsbarometer dient den Kindern dazu, ihre Gefühle zu reflektieren und mitzuteilen. Das Kind soll hierbei lernen nicht aggressiv zu reagieren, sondern seinen Zorn zu kommunizieren, sodass man in der Gruppe nach einer Lösung suchen kann. Bei der Stopp-Regel geht es darum, dass ein Kind laut „Stopp“ rufen soll, wenn es sich in einer Situation überfordert und wütend fühlt. Dies dient dazu Streit zu vermeiden und anderen Kindern Grenzen zu setzen
9. Regressives Verhalten
Was bedeutet regressives Verhalten?
- In frühere Entwicklungsstadien zurückfallen (z.B. neuerliches Bettnässen, Daumenlutschen) oder in diesen „hängen bleiben“ (= Entwicklungsverzögerungen)
- Größeres Bedürfnis nach Zuwendung/Anhänglichkeit
Was kann ich bei regressivem Verhalten tun?
- Schimpfen vermeiden, da das Verhalten vor dem Hintergrund des Erlebten verständlich ist
- Ignorieren von leichtem Problemverhalten soweit wie möglich oder kommentarloses Hinnehmen dessen
- Das Kind für altersangemessenes Verhalten loben
- Darauf achten, dass das Kind von den anderen Kindern nicht aufgrund des Verhaltens geärgert oder gehänselt wird
10. Schuldgefühle
- Entwickeln sich, wenn man selbst in Sicherheit ist, die eigene Familie jedoch nach wie vor Gefahren ausgesetzt ist
Was kann ich bei Schuldgefühlen tun?
- Dem Kind klar machen, dass es nicht schuld an den jetzigen Umständen ist und erklären, wieso es unschuldig ist
- Dem Kind erklären, dass Schuldgefühle völlig normal sind und viele darunter leiden, aber dadurch keinem geholfen ist
- Verständnisvoll auf mögliche emotionale Ausbrüche reagieren
- Das Kind ablenken und in positive Interaktion
verwickeln
11. Körperliche Beschwerden
Beispiele für körperliche Beschwerden
- Herzrasen und Schwindelgefühl, die unter Umständen nach Ende der bedrohlichen Situation weiter bestehen bleiben
- Bauchschmerzen, Übelkeit und Appetitlosigkeit (vor allem bei jüngeren (Schul)Kindern)
Was kann ich bei körperlichen Beschwerden tun?
- Versuchen, das Kind so wenig Stress wie möglich auszusetzen
- Hierbei bieten sich auch Entspannungsübungen an, um dem Kind beizubringen, wie es mit Entspannung auf Anspannung reagieren kann, damit den körperlichen Beschwerden frühzeitig vorgebeugt werden kann
- Herzrasen und Schwindelgefühle können sehr unangenehm für das Kind werden, wenn sie sich stark in diese Empfindungen hereinsteigern; Panikanfälle sind jedoch in der frühen Kindheit eher selten und äuβern sich bei kleinen Kindern eher durch Wutausbrüche, Schreikrämpfe und ähnliches
- Bei Wutausbrüchen etc. versuchen, das Kind abzulenken, damit es sich nicht in die körperlichen Symptome reinsteigern kann und mögliche Auslöser vermeiden
- Wenn es dem Kind ständig schlecht geht, wenn es z.B. im Brückenprojekt ist und nichts dagegen hilft, professionelle Hilfe in Anspruch nehmen
12. Emotionale Reaktivität
Was bedeutet emotionale Reaktivität?
- Intensität oder Menge des Verhaltens, mit der das Kind auf einen Reiz/auf eine Situation reagiert
- Reaktionsstärke ist individuell abhängig vom Temperament des Kindes
- Starke Reaktivität = hohe Empfindlichkeit oder geringe Belastbarkeit
- Als plötzliche Stimmungs- oder Gefühlswechsel beim Kind zu erkennen, die häufig in Gefühlsausbrüchen enden
Was kann ich bei emotionaler Reaktivität tun?
- Kindgerechte Achtsamkeitstrainings für Kinder, um reaktive emotionale Muster zu durchtrennen
- Sport in den Alltag einbinden
- Dem Kind Entspannungsgeschichten erzählen
- Emotionscoaching: Erkennen, wie sich das Kind gerade fühlt und es unterstützen diese Gefühle sprachlich auszudrücken/dem Kind deutlich machen, dass es mit seinen Emotionen ernst genommen wird und ihm dabei geholfen wird, angemessen mit der Situation umzugehen
- Wenn das Kind alt genug ist: gemeinsam nach einer Lösung des Problems zu suchen
- Wenn sich Kind nicht schnell genug beruhigen lässt: Suche nach einer Lösung des Problems auch auf einen späteren Zeitpunkt verschieben
13. Depressivität
Was ist Depressivität?
- Ausdruck von Traurigkeit oder Niedergeschlagenheit
- Verschlossenheit / Vermeidung von Kontakt mit anderen Kindern oder Erwachsenen
- Bei Kleinkindern oder sehr jungen Kindern können die Ausprägungen sehr unterschiedlich sein
- häufig körperliche Symptome (Appetitlosigkeit/Schlafstörungen/Inaktivität/apathisches Verhalten)
Was kann ich bei Depressivität tun?
- Raum für Gespräche anbieten
- Geduld zeigen
- Zuhören in den Vordergrund stellen, anstatt Ratschläge zu erteilen
- Mit Tipps und Kommentaren wie: “Kopf hoch, wird schon wieder” oder “Reiß dich doch mal zusammen” zurückhalten
- Alle Gefühle offen und ohne Vorwürfe ansprechen
- Das Kind zum Gespräch ermutigen
14. Schlafprobleme
- Häufiges Aufwachen
- Probleme beim Einschlafen
- Unruhiger Schlaf
Was kann ich bei Schlafproblemen tun?
- Einschlafrituale einsetzen
- Feste Einschlafzeiten einführen (Körperrhythmus des Kindes gewöhnt sich an die Ruhephasen)
- Gute-Nacht-Geschichten erzählen oder Einschlaflieder singen
- Kind vor dem Schlafengehen nicht mit zu vielen Reizen überfluten
- Dem Kind ein Kuscheltier geben oder ein Nachtlicht anmachen