Checkliste Erkennen und Handeln
Abschlussbedingungen
Es sind 13 verschiedene Verhaltensauffälligkeiten von Kindern jeweils kurz dargestellt und erläutert, wie Sie mit diesen umgehen können.
Inhaltsverzeichnis
Abschnitt 2: Intrusionen / Flashbacks
Abschnitt 3: Dissoziation
Abschnitt 4: Repetitive Verhaltensweisen
Abschnitt 5: Ängste
Abschnitt 6: Hypervigilanz
Abschnitt 7: Aufmerksamkeits- und Konzentrationsprobleme
Abschnitt 8: Grenzenloses/risikoreiches/aggressives Verhalten
Abschnitt 9: Regressives Verhalten
Abschnitt 10: Schuldgefühle
Abschnitt 11: Körperliche Beschwerden
Abschnitt 12: Emotionale Reaktivität
Abschnitt 13: Depressivität
Abschnitt 14: Schlafprobleme
3. Dissoziation
Was sind Dissoziationen und wie machen sie sich bemerkbar?
- Geistige Abwesenheit/Erstarren/Gedankenverlorenheit
- Kann von einer leichten Tagträumerei bis hin zu völlig fehlender Ansprechbarkeit reichen
- Schutzreaktion vor belastenden Ereignissen, wobei häufige und intensive Dissoziationen nicht hilfreich für die Verarbeitung traumatisierender Erlebnisse sind, da keine Integration in das autobiographische Gedächtnis erfolgt
- Das Kind hat im Anschluss keine Erinnerung an den Moment, in dem die Dissoziation auftrat
- Das Kind versteift sich, die Erzählweise oder das Verhalten ändern sich plötzlich
- Kann durch Erinnerung oder äußere Faktoren wie laute Geräusche, Gerüche oder Stimmen hervorgerufen werden
- Achtung: oft zeigen sich repetitive Verhaltensweisen als Ausdruck von Dissoziationen (s.u.)!
Was kann ich bei Dissoziationen tun?
- Das Kind in die Gegenwart zurückholen
- Hierbei möglichst die folgenden Punkt beachten
- ruhig bleiben
- Augenkontakt mit dem Kind aufbauen und halten
- in einfachen und klaren Sätzen sprechen
- das Kind mit seinem Namen ansprechen
- Ankündigungen von Berührungen
- Orientierung: Erklären Sie, wer Sie sind, und nennen Sie den Ort, die Tageszeit und was gerade passiert ist (Beispiel: „Wir haben Mittagszeit. Gerade haben wir gemeinsam gegessen und wir sind in der Spielecke und haben mit den Puppen gespielt. Ich bin die Frau X und du bist X….“)
- dem Kind versichern, dass es in Sicherheit ist
- das Kind fragen, wie es heißt und wo es ist
- das Kind auffordern, Dinge und Wahrnehmungen in der Umgebung (z.B. Spielzeuge, Namen anwesender Kinder, Geräusche) zu benennen.
- dem Kind einen Gegenstand geben, welches es mit Sicherheit assoziiert, z.B. ein Kuscheltier (auch ein symbolischer Gegenstand in der Hand kann helfen)
- starke und klare Sinnesreize, z.B. ein kaltes Tuch auf den Arm legen, hohe oder schrille Geräusche erzeugen (pfeifen, klatschen), oder stark riechende Substanzen (Öle, Kräuter etc.) im Raum einsetzen
- Warme/sanfte/leise Sprechstimme: Sicherheit vermitteln/Kind soll sich wohl fühlen
- Strukturen wie z.B. Rituale schaffen (Vorhersehbares im Tagesablauf integrieren, um Gefühl der Sicherheit herzustellen)