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Walter Benjamin wandte sich gegen die Geschichtsschreibung des Historismus; er plĂ€dierte fĂŒr eine Geschichtskonstruktion, „deren Ort nicht die homogene und leere Zeit sondern die von Jetztzeit erfĂŒllte“ ist. An diese Haltung schließt auch die postkoloniale Kritik an. So konzipiert Homi K. Bhabha „Jetztzeiten“, in denen in der Vergangenheit verdrĂ€ngte und unterdrĂŒckte Semantiken herrschende Geschichte unterlaufen und Wiederholungen sowie neue LektĂŒren „Dritte RĂ€ume“ eröffnen.
Poststrukturale Theorien und deren Kritik an der Moderne haben die Auseinandersetzung mit Geschichte verĂ€ndert. Kunst rekurriert seit den 1960er-Jahren in variierender Wiederholung auf Vergangenes. Neben Formen rĂŒckwĂ€rtsgewandter Aneignung in Kunst und Architektur gibt es auch kritische Wiederaufnahmen: Bilder werden appropriiert, parodiert oder invertiert, geschichtliche Ereignisse re-enacted, Ausstellungen re-inszeniert.
Das Seminar untersucht kritische Rekurse auf Vergangenes, Aktualisierungen in der Kunst seit den 1960er-Jahren bis heute. Thematisiert werden kĂŒnstlerische Positionen und Ausstellungsprojekte, die mit Wiederholung und Differenz arbeiten, Arbeiten von KĂŒnstler*innen wie Christian Boltanski, Gerhard Richter, Louise Lawler, Sherrie Levine, Candice Breitz, Yinka Shonibare, Rod Dickinson u.a. und Ausstellungsprojekte wie „When Attitudes Become Form“ (1969 Bern/ 2013 Venedig).
EinfĂŒhrende Literatur:
Fassaden? Zeigen und Verbergen von Geschichte in der Kunst, hrsg. von Christiane Kruse, Victoria von Flemming, Fink Verlag/Brill, Leiden 2017.

Semester: WT 2024/25
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