Durch das Thema Migration ist der Hebräerbrief
heute wieder hoch aktuell. Der Hebräerbrief wird meistens viel zu wenig
beachtet. Dabei ist er einer der längeren Briefe im Neuen Testament. Er
wurde von einem Judenchristen geschrieben und argumentiert ganz dicht
mit der Hebräischen Bibel und dem jüdischen Kult in Jerusalem.
Allerdings schreibt der Verfasser aus der Perspektive der jüdischen
Diaspora. Deshalb gehört zum Kontext des Briefes, der in der Vorlesung
beleuchtet werden soll, auch eine Einführung in zeitgenössische,
jüdische Diasporatheologien.
Der hohepriesterliche Opferkult ist
fundamental, allerdings ist er durch Jesus Christus ein für alle Mal im
Himmel erfüllt worden. Diese Opferchristologie soll sorgfältig
herausgearbeitet werden in ihrer Differenz zu anderen ntl. Deutungen des
Todes Jesu. Im Blick auf diese himmlischen Ordnungen sollen die
Glaubenden ihr charismatisches Gemeindeleben pflegen und sich selbst als
Migranten in dieser Welt verstehen. Der Brief entfaltet eine Theologie
des "Unterwegsseins", der Migration und der konsequenten Ausrichtung auf
den Himmel bereits im "Jetzt".
- Kursleiter/in: Lisa Stiller
- Kursleiter/in: Peter Wick