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Das Ausstellen vergangener Ausstellungen ist eine gängige Praxis, die verschiedene Formen annimmt: So wurde Harald Szeemanns Live in Your Head. When Attitudes Become Form, ursprünglich 1969 in der Kunsthalle Bern gezeigt, 2013 in der Fondazione Prada in Venedig akribisch rekonstruiert. 2022 bezog sich Cecilia Alemani in der Venedig-Biennale The Milk of Dreams eher frei und assoziativ auf Materializzazione del linguaggio [Materialisierung von Sprache], die erste umfassende Künstlerinnenausstellung der Biennale von 1978, kuratiert von Mirella Bentivoglio. Das Seminar beschäftigt sich mit der Rekonstruktion, Wiederaufführung und Referenzierung früherer Ausstellungen – einem Phänomen, das als „historisierendes Kuratieren“ (Tietenberg 2021) bezeichnet wird und kuratorische Praxis mit kunsthistorischer Forschung und Medienarchäologie verbindet. Ziel ist es, einen Überblick über neu inszenierte Ausstellungen zu gewinnen, die dahinterstehenden ästhetischen, politischen, ökonomischen und institutionellen Interessen zu beleuchten sowie zu untersuchen, wie Erinnerungen damit vermittelt und verändert, Wertzuschreibungen verhandelt und Kanones hinterfragt oder bestätigt werden. Ergänzend zu Textanalysen, Referaten und Diskussionen entwickeln die Studierenden anstelle einer Hausarbeit eigene Konzepte für eine „historisierende Kuration“.

Semester: WiSe 2025/26
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
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