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Städtische Historiographie, das heißt: Geschichtsschreibung, die sich nicht (nur) der Geschichte eines Herrschers, eines Reiches oder Klosters widmet, sondern der Geschichte einer Stadt, kommt im Zuge der Entstehung von Städten im Hoch- und Spätmittelalter in ganz Europa auf. Die Texte vereinen oft die Dokumentation von gegenwärtigen Ereignissen und persönlichen Erlebnissen mit geschichtlichen Identitätserzählungen und Sinnstiftungen und bilden somit einerseits eine wichtige Quelle für die Geschichte von Städten, stellen aber andererseits selbst ein Zeugnis der Geschichtskultur ihrer Entstehungszeit dar.

Im Seminar werden wir uns mit der Frage befassen, was städtische Geschichtsschreibung überhaupt ist, wer wann zu welchem Zweck und für welches Publikum Stadtgeschichte geschrieben hat, welche Themen in den Texten besondere Beachtung fanden und welche aktuellen Forschungsdebatten es zu dem Forschungsfeld gibt. Es werden Chroniken und Texte aus verschiedenen Städten (v.a. aus dem deutschsprachigen Raum aber punktuell auch darüber hinaus) behandelt. Sowohl einzelne stadthistoriographische Texte als auch die darin behandelten Themen können den Ausgangspunkt für die Hausarbeit darstellen. Auf methodischer Ebene wird zudem die Forschungstradition und Editionsgeschichte kritisch beleuchtet sowie die Arbeit mit kritischen Editionen, Digitalisaten von Originalen und lateinischen sowie deutschsprachigen mittelalterlichen Quellen geübt.

Semester: WiSe 2025/26
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