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030045 Einführung in die philosophische Anthropologie

„In einem gewissen Verstande lassen sich alle zentralen Probleme der Philosophie auf die Frage zurückführen, was der Mensch sei und welche metaphysische Stelle und Lage er innerhalb des Seins, der Welt und Gott einnehme.“ (Max Scheler)

Die Grundfrage der Anthropologie lautet „Was ist der Mensch?“ (Immanuel Kant). In Rede steht, was den Menschen zum Menschen macht, was ihn von den nicht-menschlichen Tieren unterscheidet, wie er sich zu seiner Leiblichkeit und Triebhaftigkeit, aber auch zu Gott und zur Welt verhält. Dabei scheint auf der Hand zu liegen, dass die Beantwortung dieser Fragen gleichsam Einfluss auf alles hat; sie bestimmt Denkwege, Forschungsrichtungen und disziplinäre Einteilungen, hemmt oder initiiert gesellschaftliche Entwicklungen, bestätigt oder unterminiert ontologische oder soziale Barrieren.

Nach Edmund Husserl liegt eine Hauptaufgabe der Philosophie darin, Selbstverständlichkeiten in „Verständlichkeiten“ zu verwandeln. Selbstverständlich ist uns seit alters her der Topos von der ‚Sonderstellung‘ des Menschen. Nur der Mensch kann über die Welt und über sich selbst verfügen, wie es keinem anderen Wesen (außer Gott) möglich ist. Auch wenn wir mittlerweile die Risiken kennen, die mit dieser Hybris verbunden sind, bestimmt sie immer noch die Mittel ihrer Lösung. Wer etwas zerstört, kann es mit Verstand und Geschick auch wieder reparieren. Insbesondere die Klima-Krise zeigt, dass die Dinge nicht so einfach liegen.

Im Seminar werden wir philosophisch und kulturell verankerte Menschenbilder mit Blick auf aktuelle Herausforderungen hinterfragen und deren historische Voraussetzungen untersuchen.

Semester: SoSe 2025
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