„Ohne Selbsterkenntnis keine Gotteserkenntnis – ohne Gotteserkenntnis keine Selbsterkenntnis“. Mit dieser provozierenden These eröffnet Jean Calvin seine „Institutio“, den „Unterricht in der christlichen Religion“. Die Frage nach Gott und die Frage nach dem Menschen sind in theologischer Perspektive nicht voneinander zu trennen.
In diesem Seminar gehen wir biblischen und systematischen Konzepten der Anthropologie nach. Im Zentrum steht der Körper, der nach dem „body turn“ neue Sichtweisen auf das Menschsein erschließt. Was für eine Bedeutung hat der menschliche Körper speziell für die theologische Anthropologie oder sogar für die Frage nach Gott?
Zugleich ist der Körper der Sitz der Gefühle. Nachdem der Wert der Gefühle für die Gottesbeziehung speziell im 20. Jahrhundert eher zurückgedrängt worden ist, gibt es heute eine biblisch-theologische Emotionsforschung, die – anders als in den Jahrhunderten zuvor – den Bezug zum Körper ernst nimmt. Von Körper und Gefühlen her lässt sich schließlich der Geist des Menschen neu erschließen.
Dieses Seminar will im Blick auf die Anthropologie neue theologische Zusammenhänge ausloten und dabei in das Gespräch mit Experten aus den Humanwissenschaften kommen.
Literatur wird zu Beginn der Veranstaltung zur Verfügung gestellt.
- Kursleiter/in: Traugott Jähnichen
- Kursleiter/in: Jan Laaser
- Kursleiter/in: Vera Lunau
- Kursleiter/in: Peter Wick