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„Das Buch war vielleicht der größte literarische Erfolg aller Zeiten. Hier vollendete Goethe den Typus der genialen Autorschaft. […] In Werthers Leiden fand das damalige Bürgertum seine Pathologie ähnlich scharfblickend und schmeichelhaft bezeichnet wie das heutige in der Freudschen Theorie.“

Der kurze Auszug aus Walter Benjamins Enzyklopädieartikel zu Goethe spielt deutlich auf mehrerlei an: Der Werther war ein Welterfolg; der Roman erfand gewissermaßen den modernen Autor und gleichzeitig war er autotherapeutisches Schreiben; der Roman war Reflexion bürgerlicher ‚Soziopathologie‘ – und nicht zuletzt Auslöser einer literarischen Reihe von empfindsamen Romanen, den sogenannten Wertheriaden.

Gleichzeitig ist der Roman nicht denkbar ohne entscheidende Impulse aus der empfindsamen Literatur wie etwa Ewald von Kleists Frühling (1749) oder Klopstocks „Das Landleben / Die Frühlingsfeyer“ (1759/1772). Das Seminar will eine intensive Lektüre des Romans mit der Erarbeitung derjenigen (kleineren) Texte verbinden, an denen sich der Roman in gewisser Weise „entlangschreibt“.

Semester: SoSe 2025
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