Hauptseminar: Feministische Bewegungen in transatlantischer Perspektive, 19. und 20. Jahrhundert
Das Seminar wird die Geschichte der feministischen Bewegungen in den Vereinigten Staaten vom 19. bis zum 21. Jahrhundert untersuchen. Wir werden auch die Nützlichkeit der Metapher der "Wellen" untersuchen, um feministische Bewegungen zu beschreiben- Bewegungen, die immer durch ein gewisses Maß an interner Uneinigkeit und Kritik gekennzeichnet waren.
Von der ersten Welle des Feminismus, die in den USA mit der Seneca Falls Convention im Jahr 1848 begann, bis hin zur Kritik am Feminismus der zweiten und dritten Welle, die unter anderem von women of color vorgebracht wurde, waren nicht nur die Ziele der Bewegung, sondern auch die Themen des Feminismus selbst umstritten. Wir werden Dokumente von der Declaration of Sentiments von Elizabeth Cady Stanton und anderen bis hin zum SCUM-Manifest von Valerie Solana und darüber hinaus betrachten. Nach der Erlangung des Frauenwahlrechts im Jahr 1920 konzentrierten sich die Feministinnen auf Themen wie das Equal Rights Amendment, den Zugang zu Geburtenkontrolle und reproduktiven Rechten, Diskriminierung in der Arbeitswelt, erschwingliche Kinderbetreuung und gleiche Bezahlung. Die so genannten "feminist sex wars", die einige der Widersprüche innerhalb des liberalen Konsenses weißer Feministinnen aus der Mittelschicht der zweiten Welle aufdeckten, läuteten Anfang der 1990er Jahre die Ära des Feminismus der dritten Welle ein. Themen wie weibliche Sexualität und Pornografie, aber auch die Kritik von Feministinnen of Color, der Riot-Grrrl-Bewegung, Cyberfeministinnen und Queer-, Intersex- und Trans*-Aktivistinnen haben die historischen Auslassungen, die weißgewaschenen historischen Erzählungen und die Marginalisierung von Frauenstimmen sowohl innerhalb als auch außerhalb des Feminismus immer wieder in Frage gestellt. Schließlich wird das Seminar Schlüsselbereiche untersuchen, in denen sich Postfeminismus und die Entstehung der vierten Welle überschneiden, wie Celebrity-Feminismus, die scheinbaren "Generationskriege" zwischen Frauen wie Bell Hooks und Beyoncé, die kontroverse feministische Aktivistengruppe Femen oder die Bedeutung von Online-Aktivitäten im zeitgenössischen feministischen Aktivismus.
- Kursleiter/in: Maria Michaela Hampf
- Kursleiter/in: Victoria Junkernheinrich