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Wenn wir ein Bild analysieren können wir fragen: Wer blickt wen an? Und wer blickt wen wie an? Ist der Blick emphatisch, besitzergreifend, herabschauen…? Ist es ein wechselseitiges Anblicken, oder ist es einseitig? Auch als Betrachter:innen eines Bildes sind wir einbezogen in Akte des Blickens, oder Sehens: Wen oder was sehen wir an, wenn wir ein Bild ansehen? Wo bleibt unser Blick hängen und was erscheint uns unwichtig und daher nicht weiter sehenswert?

In diesem Seminar untersuchen wir Blickregime in Bildern, sowie von uns als Betrachterinnen. Denn Sehen ist nicht schlicht und spontan, sondern eine kulturell gelernte Fähigkeit – die wir im Kunstgeschichtsstudium mit besonderer Aufmerksamkeit trainieren. Um ‚Sehen‘ zu reflektieren und trainieren werden wir verschiedene Theorien des Blicks lesen und anhand von Bildbeispielen besprechen und durchdenken.

Besonderen Fokus legen wir auf machtkritische Theorien des Blicks (engl.: theories of the gaze), die beschreiben, wie Normen Blickregime prägen. Ein wichtiges Beispiel ist die Frage, wie im heteronormativen Patriarchat Männer* lernen Frauen* als Objekte anzuschauen, was ‚male gaze‘ genannt wird. Weitere Theorien zum ‚female‘, ‚feministisches‘ oder ‚queeres‘ Sehen und Zu-Sehen-Geben hingegen eröffnen Identifikationspotential, gesteigerte Handlungskraft, und Solidarität von und mit Queers und Flinta.

Semester: WT 2024/25
Self enrolment (Teilnehmer/in)
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