
Die Erfindung der Collage bedeutete einen fundamentalen Bruch mit etablierten Kunstformen. Und bereits in der ersten uns ĂŒberlieferten Collage spielt die Fotografie eine zentrale Rolle. Ein fotomechanisch belichtetes Wachstuch, auf das der Abdruck eines Stuhlgeflechts zu sehen ist, wurde auf eine bemalte Leinwand geklebt und so als Bild im Bild in das GemĂ€lde integriert. Dieses ineinander âKlebenâ (frz. coller) von verschiedenen Bildern hat das Spektrum kĂŒnstlerischer Ausdrucksformen seitdem maĂgeblich erweitert. Â
Im Seminar werden wir die Techniken der Collage in direkter Kombination mit den Möglichkeiten der digitalen Fotografie erproben. Durch das Kleben, Kratzen, Schneiden, ReiĂen, Falten und Stapeln der selbst produzierten Fotografien erlernen wir sowohl die Grundlagen der Collage als auch der digitalen Fotografie. Ein inhaltliches Augenmerk bilden die erzĂ€hlerischen QualitĂ€ten der Collage. Nach ersten GrundlagenĂŒbungen werden wir im Rahmen eines individuellen Semesterprojekts eigene ErzĂ€hlungen durch Collagen erarbeiten. Dabei können wir neben kreativen Techniken wie etwa Zufall, Irrtum oder Spiel auch die Innovationskraft neuer Technologien nutzen.
Als Inspirationsquelle werden wir uns auch mit historischen und zeitgenössischen KĂŒnstler*innen beschĂ€ftigen, die das Potenzial dieser Kunstform stetig weiter ausgereizt haben. Auf diesem Wege werden wir von den historischen AnfĂ€ngen bis zu digitalen Bildcollagen das ĂŒberaus breite Spektrum an Techniken, Bildsprachen und PrĂ€sentationsformen der Collage kennen- und nutzenlernen.
Eine gemeinsame fachĂŒbergreifende Ausstellung zum Abschluss des Kurses im Foyer des Musischen Zentrums soll darĂŒber hinaus die Möglichkeit bieten, auch die Wirkung verschiedener Formate, PrĂ€sentationsformen und Bildanordnungen im Raum zu erproben.
- Kursleiter/in: Patrick Lohse
- Kursleiter/in: denise winter