Spinozas Hauptwerk Ethik (1677 posthum erschienen) ist einer der wichtigsten und faszinierendsten Texte der Moderne, der jüngst sogar die Neurowissenschaft inspiriert. In einer durchgreifenden Kritik an Descartes entwirft Spinoza das Denkmodell eines metaphysischen Naturalismus, mit dem er alle möglichen Gegensätze aufheben will: den Dualismus von Gott und Natur, von Geist und Körper, von Sein und Sollen, von Affektivität und Rationalität. Dabei signalisiert der Titel „Ethik“, dass Spinoza die theoretische Einsicht in das Weltganze mit einem praktischen Interesse verknüpft. Das Ziel seiner Metaphysik besteht darin, uns zur Orientierung über unser wahres Glück zu verhelfen.
Aufgrund der geometrischen Methode ist die Ethik auf Anhieb schwer zu entziffern. Die gemeinsame Lektürearbeit im Seminar ist deshalb der beste Weg, Spinozas Entwurf zu erschließen und intensiv zu diskutieren. Teilnahmevoraussetzung ist die Bereitschaft zu gründlicher Vorbereitung sowie die Übernahme eines Stundenprotokolls.
- Kursleiter/in: Andrea Nimptsch-Bernsdorf
- Kursleiter/in: Birgit Gisela Sandkaulen
- Kursleiter/in: Nadine Christin Schönemann