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Die Vorlesung begleitet ein gegenwärtig laufendes, neues Forschungsprojekt. Man könnte auch sagen: Die Vorlesung ist in einem gewissen Sinne dieses Forschungsprojekt oder zumindest ein großer Teil desselben. – Literaturgeschichte bzw. Literaturgeschichtsschreibung ist normalerweise so organisiert, dass sie im Blick auf Epochenzusammenhänge, im Blick auf bestimmte gattungsgeschichtliche Entwicklungsschritte oder hinsichtlich stoffgeschichtlicher Zusammenhänge Kontinuitäten oder Brüche darstellt, spezifisch zugerichtete Ereignisfolgen, die über Jahre, Jahrzehnte, vielleicht sogar Jahrhunderte hin die literarhistorische Narration ausmachen.

Hier soll unter dem Titel »1749« ein ganz anderer, in der literarhistorischen Forschung und Darstellung nur selten beschrittener Weg erprobt werden. Gegenstand der Vorlesung sind nur Dinge, die 1749 geschehen sind. Texte, die dort erstmals erschienen sind, wie etwa Lessings »Die Juden«, Texte, die dort erst ihre erste große Wirkung entfalten wie die ersten drei Gesänge von Klopstocks »Messias«, der ein Jahr vorher erschien. Texte, die 1749 zu bestimmten Anlässen, auf Neujahr etwa, auf den Aachener Frieden oder was auch immer als Gelegenheitstexte entstanden; bedeutende Menschen sterben 1749 oder werden erst geboren und so weiter und so fort. Anders als gewöhnliche Literaturgeschichtsschreibung soll hier nur auf einen Punkt, auf ein Jahr der deutschen Literatur- und Kulturgeschichte zurückgeblickt werden, um die Vielfältigkeit des kulturellen Lebens (und seine Bestimmungsgrößen) am Ende der frühen Neuzeit gründlich erarbeiten zu können. Einzelne literarische Texte, die hier behandelt werden sollen, könnten bekannt sein; möglicherweise sind die meisten Ereignisse, Ereigniszusammenhänge oder Texte neu für Sie.

In der Vorlesung kann mit erfolgreichem Bestehen dreier kleinerer schriftlicher Testate (in moodle) ein Teilnahmenachweis erworben werden.


Semester: WiSe 2024/25
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
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