Das Seminar „Pathologisierte Geschlechter – Marginalisierung und Normierung in Medizin und Psychologie“ baut auf der Annahme auf, dass medizinwissenschaftliche und psychologische Diskurse das Leben von inter*, trans* und queeren Personen auch heute noch maßgeblich – und dies häufig negativ – prägen. In diesem Blockseminar widmen wir uns Geschichten und Kritiken gegenüber der Medikalisierung und Pathologisierung der Kategorie Geschlecht und ihren Intersektionen aus verschiedenen akademischen und aktivistischen Perspektiven.
Vor allem Perspektiven der Disability Studies, Trans Studies und Critical Intersex Studies sollen dabei die Grundlage bilden, um das medizinisch-psychologische Feld als „flexibles Macht-Wissens-Gefüge“ (Klöppel 2010: 17) greifbar zu machen, aktuelle Narrative über Gesundheit, Krankheit, Heilung und Norm in diesem mit Bezug auf Geschlecht kritisch zu beleuchten und historisch einzuordnen, Fortschrittsnarrative zu hinterfragen und Visionen einer diskriminierungsfreien Verhandlung von Geschlecht zu entwickeln.
In diesem Sinne sollen aktuelle Diskurse und Entwicklungen rund um die (Ent-)Pathologisierung von Geschlecht im Rahmen von Projektarbeiten in Kleingruppen beleuchtet, analysiert und präsentiert werden. Medizinisches oder psychologisches Vorwissen ist nicht nötig. Grundlegendes Wissen über Geschlechtertheorien sind von Vorteil.
- Kursleiter/in: Maximiliane Brand
- Kursleiter/in: Lydia Rosaria Esther Schneider-Reuter