Als Erzählungen von kollektiver Bedeutsamkeit lassen sich Mythen als traditionelle Ausdrucksweise von Welterfahrung und zugleich als Form der Welterklärung lesen, die in allen antiken Gattungen von der archaischen Epoche bis in die Kaiserzeit Verwendung findet. Immer wieder neu und anders erzählt formen Mythen ein kulturelles Gedächtnis, in dem sich Bezüge auf die historische Wirklichkeit mit religiösen Vorstellungen und fiktiven Gestaltungen mischen. Im Seminar werden ausgewählte Mythen in ihren griechischen und lateinischen Versionen vergleichend gelesen und interpretiert, Aspekte der Mythenkorrektur, Mythenparodie und Mythenallegorese diskutiert und ‚Arbeiten am Mythos‘ von der Antike bis heute aus rezeptionsgeschichtlicher Perspektive exemplarisch analysiert. Dabei werden Darstellungen von mythischen Figuren / Szenen in der bildenden Kunst ebenso einbezogen wie kreative Rezeptionen antiker Mythen in Filmen oder im Computerspiel.
- Kursleiter/in: Manuel Baumbach
- Kursleiter/in: Franziska Hirth