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Literatur wird immer wieder mit der Erwartung konfrontiert, Gesellschaft zu „spiegeln“, Visionen mit Emotionen zu unterfüttern oder Kritik an „herrschenden Verhälltnissen“ zu üben. Aber was bedeutet das? Wie sieht Literatur aus, die Gesellschaft entwirft, kritisiert oder reflektiert? Welche Rolle spielen die „Genre“ Dystopie und Utopie? Was bedeutet „Zukunft“ und was heißt es, auf „aktuelle Krisen“ zu reagieren, wenn es um einen literarischen, vielleicht über die eigene Gegenwart hinaus bedeutsamen Text geht? Welche medialen, kulturellen und historischen Formen widmen sich „gestörten Gesellschaftsentwürfen“ und wie konzeptualisieren sie Störung?

Wir werden im Seminar gemeinsam an den Begriffen und Konzepten arbeiten, die nicht nur inhaltlich, sondern auch methodisch relevant für das Seminarthema sind. Am Beginn des Seminars legen wir gemeinsam fest, welche gestörten Gesellschaftsentwürfe wir im Einzelnen besprechen und bearbeiten werden und wie wir sie als Projekte in Arbeitsteams fokussieren können. Dabei kann es um (Natur-)Katastrophen, das Anthropozän, Posthumane Zukünfte, klassische Utopien und Dystopien, Postapokalypsen und vieles mehr gehen.

Im Seminar werden wir vor allem in Arbeitsgruppen arbeiten und über das Semester kooperative Projekte entwickeln und durchführen. Voraussetzung ist also nicht nur eine Bereitschaft zur intensiven Lektüre und eigenständigen Recherche, sondern vor allem auch Lust auf Zusammenarbeit, Kreativität und Experimentieren. Am wichtigsten ist aber die verlässliche Bereitschaft mitzuarbeiten. Genaueres werden wir in der ersten Sitzung besprechen.

Literatur für erste Ideen:

  • Maria Puig de la Bellacasa: Matters of Care (2017).
  • Anna Tsing et al: Arts of Living on a Damaged Planet. Ghosts and Monsters of the Anthropocene (2017).
  • Mark Schmitt: Spectres of Pessimism. A Cultural Logic of the Worst (2023).
  • Bruno Latour: Das Parlament der Dinge, 2009. (oder: Wir sind nie Modern gewesen 2008).
  • Sascha Dickel: Prototyping Society. Zur vorauseilenden Technologisierung der Zukunft, 2019. (transcript open access).
  • Benjamin Bühler: Ökologische Gouvernmentalität. Zur Geschichte einer Regierungsform, 2018.

Semester: SoSe 2024
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