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„Kitsch“ wird als pejorativer Begriff gebraucht, um von der klassischen Hochkultur auszuschließen, was den Massengeschmack trifft. Das allzu GefĂŒhlige, Banale wird zu einem prominenten Ă€sthetischen PhĂ€nomen des 19. und 20. Jahrhunderts in sĂ€mtlichen Kunstformen. Kitschige Narrative lassen sich in der bildenden Kunst, in Heimatfilmen, in der Pop-Musik, in Nippesfiguren wie dem Gartenzwerg, aber auch in politischen Systemen wie zum Beispiel kommunistischen Diktaturen wiederfinden. In der Literatur steht vordergrĂŒndig der standardmĂ€ĂŸig mit einer Hochzeit endende Trivialroman unter dem Verdacht, ĂŒbermĂ€ĂŸig sentimental, anspruchslos und damit Kitsch zu sein. Auch wenn es sich beim Kitschbegriff um eine Wertungskategorie aus der Literaturkritik handelt, ist es fĂŒr die Literaturwissenschaft von Bedeutung, historisch nachzuvollziehen, wie sich der Kitsch infolge der Industriellen Revolution und der Ausbildung der Massenkultur im 20. Jahrhundert verbreitet und er als Instrument der Postmoderne sein volles Provokationspotential entfaltet.

Semester: WiSe 2023/24
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