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Unter Nature Writing versteht man das ästhetisch durchgeformte, kritisch reflektierte Schreiben über eigene Naturwahrnehmungen. Gründungsdokument des amerikanischen Nature Writing ist Henry David Thoreaus 1854 erschienener Bericht Walden. Großbritannien hat eine (bis ins 18. Jahrhundert zurückreichende) vergleichbare Tradition und erlebt seit der Jahrtausendwende einen wahren Boom des sogenannten „New Nature Writing“ mit kontroversen Debatten darüber, wie sich das Genre im Anthropozän angesichts von Klimakatastrophe und Artensterben neu erfinden müsse.

Im deutschsprachigen Raum hingegen hatte Natur-Literatur – vermutlich auch in Reaktion auf die faschistische Blut-und Boden-Ideologie – lange einen schweren Stand. Im Zeichen von Ecocriticism und Environmental Humanities ändert sich dies jedoch und die Debatten darüber, was deutschsprachiges Nature Writing sein und wie man es historisch, systematisch und terminologisch fassen könnte, sind im vollen Gange.

Der Seminarplan wird in der ersten Sitzung auch auf Grundlage von Vorschlägen der Seminarteilnehmer:innen gemeinsam erstellt.

Literatur:

- Dürbeck, Gabriele u. Christine Kanz: Gibt es ein deutschsprachiges Nature Writing? Gebrochene Traditionen und transnationale Bezüge. In: Deutschsprachiges Nature Writing von Goethe bis zur Gegenwart. Kontroversen, Positionen, Perspektiven. Hg. v. dens. Berlin 2020, S. 1–37.

- Fischer, Ludwig: Natur im Sinn. Naturwahrnehmung und Literatur. Berlin 2019.
Semester: WiSe 2023/24
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
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