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Der anthropogene Klimawandel ist die Folge größtenteils unreflektierter und unbegrenzter Ressourcennutzung. Der Ausstoß von klimawirksamen Gasen wie Kohlenstoffdioxid und Methan ist auf den Verbrauch fossiler Brennstoffe in zahlreichen industriellen Bereichen, den Verkehr oder der Energiewirtschaft zurückzuführen. Die Landwirtschaft stellt den größten Emittenten für Methan und Stickoxide dar, wodurch auch die Nahrungsmittelproduktion eine große Verantwortung für den Klimawandel trägt. Ein wirksamer Klimaschutz kann also nur über einen nachhaltigen Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen geschehen. Nachhaltiger Umgang mit unserer Natur stellt in zahlreichen Fällen gleichzeitig auch den effektivsten Schutz dergleichen dar. Um unsere Natur als Ressource schonender und vor allem nachhaltig zu nutzen, bedarf es einer Veränderung der Energiepolitik, der Landwirtschaft und vielen weiteren Sektoren. Die 2012 erschienene Publikation des Club of Rome von Jørgen Randers 2052: A Global Forecast for the Next Forty Years setzt mit anderen Vorzeichen die Arbeit von Dennis Meadows The Limits to Growth aus dem Jahr 1972 fort und hebt die Dringlichkeit dieser Veränderungen erneut hervor. Auf diesen Grundlagen wurde unter anderem das UNESCO Weltaktionsprogramm Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) entwickelt.

Nicht nur die genannten Publikationen zeigen deutlich, dass eine nachhaltige Nutzung unseres Planeten nicht nur auf den Verbrauch fossiler Brennstoffe reduziert werden kann. Auch der zunehmende Flächenverbrauch für die landwirtschaftliche Produktion und der damit in Verbindung stehende Ausstoß von Treibhausgasen, die Übernutzung und Verschmutzung der Ozeane oder der Verlust der Biodiversität zeigen deutlich, dass die Probleme in allen naturwissenschaftlichen Disziplinen diskutiert werden. Das der Mensch von diesen Entwicklungen nicht nur durch steigende Meeresspiegel betroffen ist und auch in Deutschland die Auswirkungen des Klimawandels bereits eindeutig beobachtet werden können, haben die extrem trockenen Sommer 2019 und 2020, aber vor allem auch die Flutkatastrophen des vergangenen Jahres deutlich gezeigt. Der Klimawandel ist vor allem aber auch ein gesellschaftliches Problem, welches sich in urbanen Hitzeinseln, sich verändernden Migrationsströmen, Nahrungsmittelengpässen und letztlich auch in den Auswirkungen auf die menschliche Psyche zeigt. Wie auch die Probleme, müssen vor allem aber auch die Lösungen auf interdisziplinärer Ebene diskutiert und mit der Öffentlichkeit kommuniziert werden.

Hochschulen können bei gesellschaftlichen Transformationsprozessen eine zentrale Rolle spielen. Zum einen sind sie Forschungsstandorte, zum anderen bieten sie durch die Lehre eine Schnittstelle zu einer bildungs- und zukunftsorientierten Generation. Gelingt eine ansprechende Form der Wissenschaftskommunikation, können interdisziplinäre Ideen für eine nachhaltige Entwicklung aus der Bildung in die Anwendung getragen werden. Der überparteiliche Zusammenschluss Scientists for Future (S4F) hat die wichtige Rolle der Hochschulen in diesen Prozessen erkannt. Über 26.000 Wissenschaftler*innen betonen in dieser Allianz die Dringlichkeit von mehr Klimaschutz und einem nachhaltigen Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen.

In dieser Veranstaltung stellen unterschiedliche wissenschaftliche Disziplinen ihre Perspektive auf eine nachhaltige Mensch-Umwelt Beziehung dar. Der Fokus liegt dabei auf der Nutzung und praktischen wie auch mentalen Umgestaltung unseres Lebens- und Nutzungsraumes.
Semester: WiSe 2023/24
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
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