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Vor dem Hintergrund des 20. Jahrestages der US-Invasion in den Irak 2003, gehen wir in diesem Seminar der Frage nach, wie die irakische Gesellschaft die Brüche aber auch Kontinuitäten ihrer jüngsten Geschichte, verursacht durch Jahrzehnte von Diktatur, Konflikten und Kriegen, interpretiert. Welche Politik der Erinnerung an den Autoritarismus des Baʿṯregimes unter Ṣaddām Ḥusayn lässt sich heute in der irakischen Gesellschaft und im Staat feststellen und in welchem Verhältnis steht diese zu den Transformationen irakischer Politik und Gesellschaft nach 2003? Nach einem Überblick über die politischen, kulturellen und religiösen Besonderheiten des Irak im 20. Jahrhundert, führt das Seminar in die neueste und im Wachsen begriffene gegenwartsbezogene Irakforschung (Fokus: 1990 bis 2023) ein. Als zentralen Themenbereichen um die Politik der Erinnerung widmen wir uns den Brüchen und Kontinuitäten der Regierungsform, Fragen zu Religionspolitik, „sectarianism“ (ṭāʾifiyya), Ethnizität, sowie zum Erwachsen islamistischen Terrors. Ebenso behandelt werden die irakische Protestkultur, Genderpolitik, sowie die Literatur-, Kultur- und Kunstszene dieses vielfältigen Landes. Anhand der neuesten Forschungsliteratur erarbeiten wir uns einen Überblick über neue Quellenarten und Archive, die uns seit 2003 in der Irakforschung zur Verfügung stehen. Parallel zum Seminar wird eine Online-Vortragsreihe internationaler Irakforscher zum Thema an der Universität Hamburg, organisiert von Prof. Dr. Eckart Woertz (GIGA Institut, Hamburg) und Dr. Achim Rohde (Academy in Exile, Freie Universität Berlin), stattfinden, die von unseren Studierenden besucht werden kann.


Semester: SoSe 2024
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
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