Manieristische Architektur in Europa
BA Modul 6: Hauptseminare Frühe Neuzeit
MA: Hauptseminare Frühe Neuzeit
Do. 16–20, GA 6/62,
Beginn: 13.4.2023 (Einzeltermin 16–18 Uhr); Termine der Doppelsitzungen: 27.4., 11.5., 25.5., 22.6., 6.7.
Als „manieristisch“ werden weiter gemeinhin Bauwerke bezeichnet, die zwischen ca. 1520 und 1600 (oder je nach Region bis 1620/30) entstanden sind und gewisse Stileigenschaften aufweisen, welche mit Schlagworten wie Normabweichung, Nonkonformismus, antiklassische Haltung, Verstoß gegen den Formenkanon oder Subjektivität belegt werden. Dabei ist die Anwendung des eigentlich aus der Malereigeschichte stammenden Begriffs „Manierismus“ auf Phänomene der Baukunst alles andere als unproblematisch. So betrachtet das Seminar nicht allein Bauwerke, die für die Epoche als „typisch“ angesehen werden und unter dem Licht der obigen Kriterien gesehen wurden, obwohl sie stilistisch untereinander so verschieden sein können wie das Ricetto der Biblioteca Laurenziana, das Schloß Anet und das Antwerpener Rathaus. Sondern zu diskutieren ist auch die durchaus wechselvolle Anwendung und Beurteilung dieses Stilkonzepts in der Fachgeschichte selbst. Über allem soll die Frage stehen, inwiefern für uns diese Benennung weiterhin als Klammer für die Vielzahl heterogener Formmotive, die sich auf diesem Gebiet beobachten lassen, tauglich ist.
Literaturhinweise:
Braungart, Wolfgang (Hg.): Manier und Manierismus (Untersuchungen zur deutschen Literaturgeschichte, 106), Tübingen 2000;
darin:
Hipp, Hermann: Manierismus als Stilbegriff in der Architekturgeschichte, S. 169–201.
Bredekamp, Horst: Der Manierismus. Zur Problematik einer kunsthistorischen Erfindung, S. 109–129.
Critchley, Matthew: From Wittkower’s Ricetto to Rowe’s Villa Schwob: the Percept as a Methodological Tension in the Architectural History of Mannerism, in: Kobi, Valérie (Hg.): Terms of Style in Art History (Quaderni della Bibliotheca Hertziana, 7), Rom 2021, S. 163–186.
Arasse, Daniel / Tönnesmann Andreas: Der europäische Manierismus 1520–1610 (Universum der Kunst, 42), München 1997.
BA Modul 6: Hauptseminare Frühe Neuzeit
MA: Hauptseminare Frühe Neuzeit
Do. 16–20, GA 6/62,
Beginn: 13.4.2023 (Einzeltermin 16–18 Uhr); Termine der Doppelsitzungen: 27.4., 11.5., 25.5., 22.6., 6.7.
Als „manieristisch“ werden weiter gemeinhin Bauwerke bezeichnet, die zwischen ca. 1520 und 1600 (oder je nach Region bis 1620/30) entstanden sind und gewisse Stileigenschaften aufweisen, welche mit Schlagworten wie Normabweichung, Nonkonformismus, antiklassische Haltung, Verstoß gegen den Formenkanon oder Subjektivität belegt werden. Dabei ist die Anwendung des eigentlich aus der Malereigeschichte stammenden Begriffs „Manierismus“ auf Phänomene der Baukunst alles andere als unproblematisch. So betrachtet das Seminar nicht allein Bauwerke, die für die Epoche als „typisch“ angesehen werden und unter dem Licht der obigen Kriterien gesehen wurden, obwohl sie stilistisch untereinander so verschieden sein können wie das Ricetto der Biblioteca Laurenziana, das Schloß Anet und das Antwerpener Rathaus. Sondern zu diskutieren ist auch die durchaus wechselvolle Anwendung und Beurteilung dieses Stilkonzepts in der Fachgeschichte selbst. Über allem soll die Frage stehen, inwiefern für uns diese Benennung weiterhin als Klammer für die Vielzahl heterogener Formmotive, die sich auf diesem Gebiet beobachten lassen, tauglich ist.
Literaturhinweise:
Braungart, Wolfgang (Hg.): Manier und Manierismus (Untersuchungen zur deutschen Literaturgeschichte, 106), Tübingen 2000;
darin:
Hipp, Hermann: Manierismus als Stilbegriff in der Architekturgeschichte, S. 169–201.
Bredekamp, Horst: Der Manierismus. Zur Problematik einer kunsthistorischen Erfindung, S. 109–129.
Critchley, Matthew: From Wittkower’s Ricetto to Rowe’s Villa Schwob: the Percept as a Methodological Tension in the Architectural History of Mannerism, in: Kobi, Valérie (Hg.): Terms of Style in Art History (Quaderni della Bibliotheca Hertziana, 7), Rom 2021, S. 163–186.
Arasse, Daniel / Tönnesmann Andreas: Der europäische Manierismus 1520–1610 (Universum der Kunst, 42), München 1997.
- Kursleiter/in: Torsten Tjarks
Semester: ST 2024