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Das Seminar befasst sich mit den wichtigsten Arbeiten der Kulturtechnikforschung. Grob gesprochen wurden in den letzten Jahren drei Momente festgehalten, um Kulturtechniken zu definieren: Kulturtechniken prozessieren – erstens – eine Unterscheidung zwischen Natur und Kultur, zwischen Innen und Außen sowie Ordnung und Unordnung, wobei sich der Mensch durch diese Praktiken als kulturelles Wesen konstituiert. Mit dieser relationsbildenden Funktion ist – zweitens – in der Kulturtechnikforschung ein informations- bzw. kommunikationstheoretischer Ansatz verbunden: Kulturtechniken haben mediale Eigenschaften, weil sie durch den Prozess des Unterscheidens, des Abzweigens und Trennens Beziehungen etablieren. Schließlich sind Kulturtechniken – drittens – Praktiken im Sinne von techné, wenn sie wiederholbare und erlernbare Handlungsketten realisieren. Die Kulturtechnikforschung der letzten Jahre ist ein Untersuchungsfeld, das Artefakte der Kulturproduktion und -verhandlung sichtbar macht. Dies betrifft sowohl die notorischen Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen als auch das Sammeln von Dingen, das Fotografieren von Menschen, das Aufnehmen von Stimmen oder das Verfilmen vergangener Ereignisse. Unter diesen Prämissen wird im Seminar der Frage nachgegangen, welche Verbindungen zwischen Kulturtechniken, Medien und Literatur erkennbar sind. Anhand ausgewählter Texte werden die Theorien der Kulturtechnikforschung gemeinsam erarbeitet und mit aussagekräftigen Beispielen verbunden.
Semester: WiSe 2024/25
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