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Kriegsbilder sind nicht einfach Abbilder eines Geschehens, sondern immer auch Ausdruck ihrer technischen Bedingungen und sozialen Einbettungen. Das zeigt sich in engagierten Anti-Kriegs-Reportagen ebenso wie in Infrarotaufnahmen von Drohnen aus dem Kriegsgeschehen.

Das Seminar geht in einer Auswahl an Bildern des Kriegs den Inschriften ihrer jeweiligen Umwelten nach. Dazu lesen wir foto- und medientheoretische Positionen von Susan Sontags »Das Leiden anderer betrachten« und Roland Barthes »Schockfotografie«/»Die helle Kammer« über Helmuth Lethens »Schatten des Fotografen« und Georges Didi-Hubermann »Bilder trotz allem« zu Judith Butlers »Raster des Kriegs« und Grégoire Chamayous »Ferngesteuerte Gewalt«. Außerdem untersuchen die Bildstrategien von ausgewählten Aufnahmen wie denen aus dem Spanischen Bürgerkrieg von Robert Capa und Henri Cartier-Bresson; Lee Miller in »Hitler`s Bathtub« und Nick Úts Fotografie der von Napalm verbrannten Kim Phúc im Vietnamkrieg, das zur Ikone der Friedensbewegung wurde.

Ziel des Seminars ist es auf Basis der theoretischen Lektüren und historischen Beispielanalysen für aktuelle Medienberichterstattungen und Bilder vom Krieg zu sensibilisieren. Das Seminar setzt daher neben Lesebereitschaft auch eine eigenständige Recherche zu aktuellen Bild- und Medienstrategien voraus. Für die Bildanalysen ziehen wir nicht nur Ansätze aus der Theorie, sondern auch aus medienkritischen Arbeiten wie denen Harun Farockis (Bilder der Welt und Inschriften des Kriegs) und Forensic Architectures zu Rate.

Semester: WiSe 2024/25
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
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