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Klebstoff, Kartoffelbrei, Anketten. Das sind aktuelle Medien und Praktiken des Protests im Klimastreit. Betten, Besetzen und Beten (bzw. Singen) waren es im Friedenskampf der 1968er. Mal wird Kunst zum Medium im Kampf um Aufmerksamkeit, mal zum Mittler und Motor des Widerstands (wie bei John Lennons und Yoko Onos Bed-ins). Die Verbindungen von Kunst und Aktivismus sind vielfältig und reichen weit in die Geschichte des politischen Protests und des zivilen Ungehorsams zurück. The Revolution Will Not Be Televised. #Reclaim The Streets! #Frau, Leben, Freiheit. زن زندگی آزادی.

Das Seminar fragt nach den medialen Formen von Protest sowie nach den Funktionen von Kunst im gewaltfreien Widerstand. Dazu lesen wir theoretische Texte zum ›Zivilen Ungehorsam‹ und zu ›Widerständigen Praktiken‹ (von Henry David Thoreau, Mahatma Gandhi und Martin Luther King über Hannah Arendt, Herbert Marcuse und Iris Därmann bis zu Ètienne Balibar, David Graeber und Kerstin Schankweiler) und analysieren Medien und Praktiken des Protests sowie deren künstlerische Pendants (von den Fahrraddemos und Strickkonzerten der Suffragetten über Protestsongs, Märsche und Aktionskunst im Civil Rights Movement und der Studierendenbewegung bis zu Video-Aktivismus, Klimakampf und Hashtags heute). Wir zeichnen damit eine bzw. mehrere Geschichten der medialen und künstlerischen Formen politischer Proteste nach und fragen vor diesem Hintergrund nach den Funktionen und dem Funktionieren aktueller Formen des kreativen Ungehorsams.

Ziel des Seminars ist es einen historisch geschulten, medienkulturwissenschaftlichen Blick auf aktuelle Phänomene zu werfen, um somit produktive Analysen von Proteststrategien durchzuführen zu können. Das Seminar setzt gleichermaßen Lesebereitschaft wie Lust auf Gruppenarbeiten und eigenständige Recherche voraus.

Semester: SoSe 2024
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